Soviet Bus Stops
Dauer 75 Minuten FSK ?
Produktion EN 2024
Darsteller:innen Christopher Herwig
Die Architekturen in den Ländern der früheren Sowjetunion sind vielfältig. Eher unbeachtet bleiben meistens Nutzbauwerke wie Bushaltestellen. Gerade sie entfalteten aber auf dem Gebiet der Sowjetunion eine überraschende Vielfalt, in der sich die lokale Kunstfreiheit sowie die vielen
regionalen Kulturen in diesem riesigen Gebiet widerspiegeln. Da Bushaltestellen als unbedeutende Bauwerke betrachtet wurden, gab es wenig ästhetische Vorgaben für ihre Gestaltung. Während manche Bushaltestellen explizit damals vorherrschende Ideale aufgreifen, verkörpern andere eine
bewusste Abkehr vom sozialistischen Standard.
Der kanadische Fotograf Christopher Herwig reiste über 50.000 km durch die 15 Länder der ehemaligen UdSSR, um den Spuren der Bushaltestellen zu folgen. Im Zentrum stand zwar ein Fotoprojekt; Interviews mit Architekt*innen und Historiker*innen tragen aber dazu bei, dieses spezielle architektonische Erbe nachzuvollziehen. Herwigs Reise ist poetisch, nostalgisch und humorvoll - und regt zur Reflexion über die Bedeutung scheinbar banaler Architekturaufgaben und über den Umgang mit der Vergangenheit an.
Im Anschluss:
ARMENIEN: IM VISIER VON URSULA SCHULZ-DORNBURG
D·F 2025 · 14 min · deutsch · digitalDCP
R/B: Lisa Alissova K: Denis Sinyakov
Die deutsche Künstlerin Ursula Schulz-Dornburg (*1938; Becher-Preis 2025), Tochter einer Bildhauerin und eines Architekten, reiste zwischen 1997 und 2002 wiederholt nach Armenien. Ihre analoge Fotoserie „In Transit“ zeigt Menschen an Orten des anhaltenden, wiederholten Wartens. Die anachronistischen Bushaltestellen wirken wie kleine Inseln des Ausharrens inmitten eines „geopoetischen“ Niemandslands. Die russisch-französische Regisseurin Lisa Alissova (*1979) drehte diese erhellende Reisereportage für den Fernsehsender Arte