Shalom Italia
Dauer 72 Minuten FSK 0
Ein Film von Tamar Tal Anati
Dies ist die Geschichte dreier Brüder (73, 82 und 84 Jahre alt), die sich auf die Suche nach jener Höhle in den toskanischen Wäldern begeben, in der sie sich als Kinder vor den Nazis versteckten. Sie suchen nicht nur einen geographischen Ort, sondern wollen auch eine gemeinsame Basis für ihre Erinnerungen finden und die einander widersprechenden Versionen ihrer Geschichten übereinbringen.
Die Monate, in denen die Familie im Wald untertauchte und in unmittelbarer Todesgefahr fast ohne Nahrung und Wasser um ihr Über-
leben kämpfte, haben die Brüder jeweils unterschiedlich geprägt: Emmanuel hat sein Trauma verdrängt und noch nie darüber gesprochen. Andrea verklärt seine Erinnerungen und behauptet, die Zeit in der Höhle genossen zu haben. Und weil Ruben zu klein war, um sich überhaupt an etwas zu erinnern, muss er sich auf die Geschichten seiner Brüder verlassen.
Ohne unsere Geschichten würden wir verschwinden aber: gibt es eine objektive Wahrheit in der Erinnerung?
Pressestimmen
Die Regisseurin hat die Gabe, sich ihren Protagonisten auf eine detailgetreue Art zu nähern, sodass sie dem Zuschauer ans Herz wachsen. (Martina Blatt, Israelnetz)
Wenn die Brüder vor wunderschönem Landschaftspanorama über ihre Perspektiven diskutieren, erreicht der Film eine universelle Dimension über das Gedenken an den Holocaust hinaus. Was heißt individuelles, was heißt kollektives Erinnern? Und vor allem: Welche Erinnerung überlebt? (Tobias, Prüwer, Jüdische Allgemeine)
Shalom Italia | Dokumentarfilm | Buch und Regie: Tamar Tal Anati | Israel / Deutschland 2016 | 71 min | OmdtU | FSK: 0 | Auszeichnung: Ophir Award for Best Documentary