Sein oder Nichtsein (1942) OmU!
Dauer 98 Minuten FSK 12
Hier treibt Lubitsch mit Entsetzen Scherz: Eine Gruppe polnischer Schauspieler nutzen die Kostüme für ein Antinazistück für ihre Arbeit im Widerstand. Diese Satire macht die Nazis zu komischen Figuren und die Schauspieler zu Helden.
Der Komik mit Grauen stilvoll verquickende Film ist eine immer noch nützliche Abrechnung mit dem Führerkult und seinen Begleiterscheinungen. Einer der besten Filme von Ernst Lubitsch, der als ätzende Satire die Schergen des Nationalsozialismus als Schmierendarsteller beschreibt und die Schauspielertruppe als tragikomische Helden ehrt. (Lexikon des internationalen Films)
Aus diesem Stoff, der halb Hahnrei-Farce, halb Widerstandsdrama ist und halb (falls es eine dritte Hälfte gäbe) Theaterklamotte, hat der europäische Emigrant die perfekteste[sic!] Hollywood-Komödie überhaupt geschaffen, eine Mischung aus Frivolität und Moral, aus politischem Witz und Dekadenz. Einen Film, der alle seine Situationen so oft umkehrt und spiegelt, bis das Unterste zuoberst ist; einen Film, der mit einem falschen Hitler den echten so treffend einfing, wie der nie sein konnte - vielleicht von Chaplins Großem Diktator abgesehen. (Hellmuth Karasek in Der Spiegel, 1984)
USA 1942; Regie: Ernst Lubitsch; Drehbuch: Edwin Justus Mayer; Darsteller: Carole Lombard, Felix Bressart, Jack Benny, Robert Stack, Stanley Ridges u.a.