Gray Matters

Dauer 74 Minuten FSK 18

Eileen Gray durfte ein paar Jahre vor ihrem Tod noch ihre Anerkennung in der internationalen Kunstszene miterleben.

Sie kommentierte humorvoll die hohen Preise. Die bescheidene Künstlerin erlebte nicht mehr, wie ihre Werke seit den 2000er-Jahren für mehrere Millionen versteigert werden. Mit einer solchen Versteigerung startet der US-amerikanische Regisseur Marco Orsini seinen Film, der die Originalität von Grays Werk vom Jugendstil zu Art Déco, von De Stijl zum Bauhaus veranschaulicht. Durch die 2013 im Centre Georges Pompidou kuratierte monografische Ausstellung Grays können sich die Betrachter*innen in ihrer Welt bewegen. Dank Archivmaterial kommen die Ideen dieser unkategorisierbaren Künstlerin mit Klarheit zur Schau: eine Architektur für alle Sinne. Mit Unterstützung des rumänisch-französischen Architekten Jean Badovici konzipiert die neugierige Gray das Haus E.1027, das sie gerne als Entwurf betrachtet. Wo will sie liegen, wenn die Sonne morgens aufgeht? Wo sollen die Besucher*innen entlanggehen, wenn sie das Haus betreten? Wie wird ein Windzug in dieser heißen Region geschaffen? Wie verbindet ein Teppich die Elemente im Raum? Wie fühlt sich die Armlehne des Stuhles an? Zwar übernimmt Gray die Theorie der funktionalen Architektur von Corbusier, doch sie entfernt sich vom Begriff „Wohnmaschine“ (so sehr sie selbst Maschinen liebte) und gibt der Architektur eine emotionale Dimension zurück. Der Film ist nach der Restaurierung in den 2000er Jahren gedreht worden. Das Haus hat seinen ursprünglichen Glanz wiedererhalten.

USA 2014, R: Marco Orsini, B: Frederick L. Greene, Marco Orsini

 

Mehr anzeigen