Deserto Rosso - Die rote Wüste

Filmplakat des Films Deserto Rosso - Die rote Wüste

Dauer 117 Minuten FSK 12

Giuliana, die Frau eines Ingenieurs und Fabrikbesitzers in Ravenna, gerät nach einem Autounfall in Angstzustände: Mann und Kind werden ihr fremd, die künstliche Umwelt der Fabriken und Raffinerien, die neuen Technologien, die ihren Mann Ugo faszinieren, werden in ihrer Wahrnehmung bedrohlich, verwandeln sich in apokalyptische Visionen des Zerfalls. Nach einer kurzen Liaison mit einem Kollegen und Partner ihres Mannes kehrt sie jedoch ins alltägliche Leben zurück

Deserto rosso war Michelangelo Antonionis erster Farbfilm. Er schildert die psychische Krise seiner Heldin mit einer raffinierten, bewusst irrealen Farbdramaturgie. Es ist auch einer der ersten Filme, die sich Mitte der 60er Jahren mit den Folgen der Industrialisierung und Umweltverschmutzung auseinandersetzten. Monica Vitti spielte zum vierten Mal die Hauptrolle in einem Film von Antonioni und ist mit ihrer eindringlichen Darstellung hier auf der Höhe ihrer Kunst. Wir zeigen Deserto rosso auch als Hommage an die unlängst verstorbene großartige Schauspielerin.

Ich habe nie bewusst entschieden, den Film in Farbe zu drehen. Das hat sich von selbst ergeben, denn die Geschichte ist sozusagen in Farbe entstanden. Im modernen Leben scheint mir die Farbe einen sehr wichtigen Platz einzunehmen. Wir sind von farbigen Gegenständen umgeben, ein sehr modernes Element wie Plastik ist zum Beispiel farbig. In dem Film habe ich versucht, die ausdrucksvolle Funktion der Farbe zu nutzen, die Farbe sollte dazu beitragen, den Ton zu setzen, den jede Szene benötigt.

MICHELANGELO ANTONIONI

Italien 1964, R: Michelangelo Antonioni, B: Tonino Guerra, D: Carlo Chionetti, Monica Vitti, Richard Harris, Rita Renoir, Xenia Valderi, u.a.

 

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