Der letzte Mann - ARCHITEKTUR&FILM

Filmplakat des Films Der letzte Mann - ARCHITEKTUR&FILM

Dauer 90 Minuten FSK 0

EINE FLMREIHE DER ARCHITEKTENKAMMER NRW: ARCHITEKTUR&FILM

Wenn sie Filme im Rahmen des FILM+MUSIKFESTES 2023 der Murnau-Gesellschaft-Bielefeld sehen möchten schauen sie bitte hier: murnaugesellschaft.de/film-und-musikfest-2023/ Dieser FIlm ist unabhängig von der Reihe und wird ohne Live-Musik gezeigt.

 

Berlin in der Weimarer Republik: Vor dem prächtigen Hotel Atlantic halten moderne Autos. Reiche, elegant gekleidete Menschen werden durch die gläserne Drehtür gelassen. Der alte Portier hat Mühe, die schweren Koffer auf seinem Rücken zu tragen. Trotzdem steht er den Reisenden stolz und hilfsbereit zur Seite. Am Abend kehrt er müde in seine bescheidene Behausung zurück, wo er wegen seiner Arbeit respektiert wird. Als er wegen seines Alters zum Toilettenmann degradiert wird, bricht seine geliebte Welt zusammen. Typisch für den Expressionismus thematisiert Murnau den Klassenkampf und macht auf soziale Ungerechtigkeiten aufmerksam. Er beherrscht Licht und Rhythmus meisterhaft und liefert einen spannungsgeladenen Film, dessen Inhalt auch heute noch hochaktuell ist: Wer hat eine Chance auf einen gut bezahlten Job? Wer wird am Arbeitsplatz respektiert, wer bleibt unsichtbar? Die Wahnvorstellungen des Verzweifelten treiben ihn durch die dunklen Gänge des Hotels, wo er andere Gäste verfolgt. Die stillen Toiletten im Untergeschoss ersetzen das belebte Foyer, das zu Beginn aus dem fahrenden Aufzug gezeigt wurde. Das

ausdrucksstarke Gesicht von Emil Jannings begegnet uns im Spiegel. In Murnaus Spätwerk spürt man seine Erfahrung am Set und seine Freude am

filmischen Experiment. Der Film wurde ein großer Erfolg. Bemerkenswert ist neben den modernen filmischen Mitteln der weitgehende Verzicht auf Zwischentitel.

Deutschland, 1924, R: Friedrich Wilhelm Murnau, B: Carl Mayer, K: Karl Freund, D:Emil Jannings, Maly Delschaft, Georg John, u.a.

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