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Newsletter zum Filmkunst-Programm vom 13.4. bis 19.4.2017


Liebes Lichtwerk- und Kamera-Publikum!


Leider ist die These in bestimmten Kreisen immer noch en vogue: „Den Holocaust hat es nie gegeben.“ David Irving war einer der prominentesten Vertreter der Holocaustleugner und er ist eine der Hauptfiguren in dem Gerichtsdrama VERLEUGNUNG. Seine schnittig in den Grenzen von 1937 frisierten Jünger verehren ihn bis heute wie einen Wunderlügner, mit dessen Hilfe sie sich die blutige Geschichte ihrer verkommenen Herren und deren Rassegeschwurbel zurechtbiegen. Deckt die Meinungsfreiheit der Demokratie selbst solche menschenverachtenden Lügen? Natürlich geht es den braunen Volkskoksern auf die Nerven, dass sie ihre Opfer nicht mundtot machen können und so hetzen Ewiggestrige wie „Bernd“ Höcke, dass nun Schluss sein muss mit der Erinnerungskultur und ihren Holocaustmahnmalen. VERLEUGNUNG zeigt uns den Prozess der Wahrheitsfindung zum Thema Holocaust und wie wichtig es ist, eine Lüge trotz Meinungsfreiheit eine Lüge nennen zu dürfen. Höcke, Gauland und Petry tragen keine neuen Kleider; sie sind nackte Führer ohne Alternative.


Mit gerichtsnotorischen Grüßen
verbleiben die Filmverteidiger aus Filmhaus, Lichtwerk und Kamera


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Unsere neuen Filme in KAMERA und LICHTWERK


DIE ANDERE SEITE DER HOFFNUNG / Lichtwerk

Ein junger Syrer, dessen Familie im Bürgerkrieg fast komplett getötet wurde, kommt nach seiner Flucht quer durch Europa nach Finnland, wo er Asyl beantragt, dann aber untertaucht, als man ihm dies verwehrt. In dem wortkargen Neubesitzer eines schäbigen Restaurants findet er einen unerwarteten Beschützer, der ihn in seine exzentrische Belegschaft aufnimmt. Eine mitunter märchenhaft anmutende Tragikomödie, in der Aki Kaurismäki das mit viel Respekt behandelte Flüchtlingsschicksal meisterhaft mit grandiosen Szenen seines lakonischen Humors verknüpft. In der Zeichnung der politischen Hintergründe erhebt sein Film keine Anklage, spricht sich dafür aber nachdrücklich für Mitgefühl, Solidarität und Humanismus aus. - Sehenswert ab 12. (Filmdienst)


THE BIRTH OF A NATION / Lichtwerk

Der Film erzählt die wahre Geschichte von Nat Turner, einem gebildeten Sklaven und Prediger, angesiedelt im Süden der Vereinigten Staaten von Amerika 30 Jahre vor Ausbruch des amerikanischen Bürgerkriegs. Sein vom Bankrott bedrohter Besitzer Samuel Turner nimmt das Angebot an, Nats Fähigkeiten als Prediger einzusetzen, um beruhigend auf rebellische Sklaven einzuwirken. Als Nat im Zuge seiner Tätigkeit Zeuge unzähliger Grausamkeiten wird – gegen ihn selbst, seine Frau Cherry und befreundete Sklaven, zettelt er einen Aufstand an in der Hoffnung, sein Volk in die Freiheit zu führen.


ES WAR EINMAL IN DEUTSCHLAND / Lichtwerk

Ein jüdischer Kaufmann gründet 1946 in Frankfurt/Main eine kleine Vertreterfirma und verkauft mit fünf weiteren Holocaust-Überlebenden Tisch- und Bettwäsche an deutsche Hausfrauen, die sie mit kleinen Tricks und Betrügereien zum Kauf verführen und dabei mitunter auch deren Schuldgefühle ausnutzen. Da der Händler zugleich aber verdächtigt wird, sein Überleben im KZ erkauft zu haben, erzählt er einer zweifelnden US-Offizierin seine unglaubliche Geschichte. Eine mal tolldreist fabulierende, mal zutiefst anrührende Schelmengeschichte, die mit Respekt vor dem historischen Hintergrund die Grenzen zwischen Wahrheit und Wahrhaftigkeit auflöst. In der Hauptrolle großartig gespielt, vermittelt sich die Kraft des Geschichtenerzählens als Lebens- und Überlebenselixier. - Sehenswert ab 14. (Filmdienst)


GOLD / Kamera

Ein bankrotter Bergbau-Ingenieur hat Ende der 1980er-Jahre die Vision, in Indonesien Gold zu finden, und überzeugt einen Geologen, mit ihm auf der Insel Borneo nach dem Edelmetall zu suchen. Als sie nach vielen Fehlschlägen fündig werden, mischen sich andere Geschäftspartner und das Militär ein, sodass sie sich mit der Familie des Diktators Suharto verbünden, um den Fund nicht zu verlieren. Das rasant montierte Abenteuerdrama strapaziert mit einer Überfülle an Wendungen die Geduld, lässt aber hinter der aberwitzigen Erzählung deutlich kapitalismuskritische Züge aufscheinen. - Ab 14. (Filmdienst)


DER JUNGE KARL MARX / Kamera

Im Pariser Exil lernt der 26-jährige Karl Marx im Jahr 1844 den Fabrikantensohn Friedrich Engels kennen. Ihre anfangs gegenseitige Abneigung wandelt sich in eine lebenslange Freundschaft. Fortan schreiben sie gemeinsam, doch Zensur, Polizeirazzien, Verhaftungen, Machtkämpfe und erneutes Exil rauben ihnen zunehmend die Kräfte. Ein packender, detailfreudig und stimmig ausgestatteter biografischer Film aus dem Leben zweier vorzüglich dargestellter Männer, die die Welt veränderten. - Ab 14. (Filmdienst)


LION / Lichtwerk

Ein in Australien aufgewachsener junger Mann erinnert sich seiner verdrängten Kindheit in einer Kleinstadt im Nordwesten Indiens, aus der ihn ein tragisches Schicksal zunächst in ein Waisenhaus in Kalkutta und von dort in die Obhut seiner Adoptiveltern geführt hat. Nach dem autobiografischen Roman von Saroo Brierley schildert der Film zunächst mit großer erzählerischer Wucht und emotionaler Kraft Herkunft und Trauma des Jungen, springt in der zweiten Hälfte dann aber in eine behütet-bürgerliche Welt als Background der detektivischen Spurensuche via Google Earth. Die Sehnsucht nach der verlorenen Heimat entpuppt sich dabei als Suche nach der eigenen Identität. - Ab 14. (Filmdienst)


MOONLIGHT / Lichtwerk

Ein sensibler afroamerikanischer Junge wächst in Liberty City auf, einem „Problembezirk“ Miamis, wobei die Crack-Sucht seiner Mutter und die Schikanen von Gleichalterigen, die ihn mobben, sein Leben überschatten. Ein Dealer nimmt sich seiner an und wird zum Vaterersatz, doch die demonstrative Männlichkeit, die er dem Jungen vorlebt, bringt weitere Konflikte, vor allem auch mit der eigenen homosexuellen Identität. Der bildgewaltige, herausragend gespielte Film wird als Triptychon unterschiedlicher Lebensphasen erzählt. Er besticht durch seine Sensibilität gegenüber den Gefühlen der Figuren ebenso wie durch sein Gespür für ihre Lebenswelt, wobei er präzise Milieuschilderung mit dem Sinn für die Schönheit des Lebens verbindet. - Sehenswert ab 16. (Filmdienst)


NICHTS ZU VERSCHENKEN / Kamera

Ein virtuoser Geigenspieler ist bei Nachbarn und Kollegen unbeliebt, weil er kaum seinen krankhaften Geiz verbergen kann. Erst als eine Cellistin, die sich ihn in verliebt, und seine ihm bislang unbekannte erwachsene Tochter in sein Leben treten, kommen seine verborgenen Seiten zum Vorschein. Turbulente Komödie auf den Spuren von Louis de Funès, die ganz von der Kunst des Hauptdarstellers lebt, der die zunächst unsympathische Figur mit feinfühliger Innerlichkeit ausstattet und den sparwütigen Künstler in einem anderen Licht erscheinen lässt. Mitunter vergreift sich der Film jedoch in der Tonlage und büßt überdies durch die Synchronisation an Charme ein. - Ab 14. (Filmdienst)


TIGER GIRL / Kamera

Eine junge Berlinerin ist durch die Aufnahmeprüfung bei der Polizei gefallen und versucht sich an einer Ausbildung im Sicherheitsdienst. Als sie eine kampfbewährte, extrem unberechenbare Amazone kennenlernt, streift sie mit ihr als selbsternannte Rächerin an der Gesellschaft umher und übernimmt zusehends die Führung des Duos. Eine mehr auf den Effekt als auf diskursive Zusammenhänge zielende Anarcho-Orgie, deren stilisierte Gewaltszenen sich einer Verankerung in der Wirklichkeit verweigern. Die Stilübung in der Ästhetisierung weiblicher Gewalt klammert moralische Instanzen komplett aus. - Ab 16. (Filmdienst)


A UNITED KINGDOM / Kamera

Die englische Büroangestellte Ruth Williams verliebt sich 1947 in den schwarzen Jura-Studenten Seretse Khama, der als Thronnachfolger von Bechuanaland (dem heutigen Botswana) an seiner weißen Freundin auch dann noch festhält, als die britische Regierung und seine Stammesoberen ihn zu einem Abbruch der Beziehung drängen. Nach einer wahren Begebenheit überlebensgroß und märchenhaft erzählte Liebesgeschichte, getragen von hervorragenden Hauptdarstellern. Zugleich erzählt der Film von der Geburt eines Landes und vom alltäglichen Rassismus in Großbritannien und Afrika. (Filmdienst)


WILDE MAUS / Kamera

Ein für seine zugespitzten Musikkritiken berüchtigter Redakteur einer Wiener Tageszeitung wird im Zuge von Sparmaßnahmen entlassen und stürzt in eine Midlife-Crisis. Während seine Frau ihn mit dem Wunsch nach einem Kind zusätzlich unter Druck setzt, versucht der geschasste Kritiker seine ohnmächtige Wut mit der Reparatur einer maroden Achterbahn und Racheaktionen gegen seinen früheren Chef zu betäuben. Pointierte Tragikomödie als Regiedebüt des Schauspielers und Kabarettisten Josef Hader, der lustvoll zwischen unterschiedlichen Tonlagen wechselt. Dabei gelingen ihm durchaus schmerzhaft zugespitzte Szenen, auch wenn der Film sich seinen existenziellen Untiefen letztlich verweigert. (Filmdienst)


VERLEUGNUNG / Lichtwerk

Die US-amerikanische Historikerin Deborah E. Lipstadt wird 1996 von dem britischen Autor David Irving verklagt, weil sie den Holocaust-Leugner als Paradebeispiel des Geschichtsklitterers dargestellt hat. Im Verfahren vor dem High Court in London muss sie den Beweis für ihre Behauptungen antreten. Der konventionell inszenierte Film orientiert sich an dem authentischen Prozess und seinem Verlauf, wobei er in seinen stilistischen Mitteln bisweilen arg aufs Gefühl drückt. Dank der überzeugenden Hauptdarstellerin vermittelt sich dennoch eindringlich die Anstrengung, populistische Provokationen mit kühlem Verstand öffentlich entgegenzutreten. - Ab 14. (Filmdienst)


40 TAGE IN DER WÜSTE / Kamera

Auf der Suche nach Gott streift Jesus fastend durch die Wüste und kämpft mit den Einflüsterungen eines Versuchers, der als sein Alter Ego erscheint. Das in seiner Formsprache asketische, meditativ angelegte Drama erweitert die biblische Versuchungsgeschichte durch die Herausforderung an Jesus, die schwierigen Konflikte einer Familie zu lösen, und setzt dabei auf thematisch vielfältige Spiegelungen. Eine interessante Variation der Jesus-Geschichte mit offenen Denkanstößen, beeindruckend auch durch die Leistung des Hauptdarstellers in der Doppelrolle als Jesus und Versucher. - Sehenswert ab 16. (Filmdienst)


DIE WÜRDE DES BALLES… Die Wilde Liga in Bielefeld / Lichtwerk

Im politisch aufgeladenen Geist der 70er Jahre machte sich eine Hand voll Jugendzentren auf die Socken und gründete Deutschlands erste alternative Fußball-Liga – die Wilde Liga Bielefeld. Vom DFB hatten die jungen Männer aus OWL genug. Sie wollten den mächtigen Funktionären, dem engen Regelwerk und der spröden Vereinsmeierei Paroli bieten – endlich frei und selbstbestimmt gegen den Ball treten. Dass dieser alternative Gedanke über 40 Jahre zu einem Erfolgsmodell würde, hätten die Gründerväter nicht einmal zu träumen gewagt. Ein guter Film von Max Meis.


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