Der Newsletter wird nicht richtig angezeigt? Jetzt im Browser anschauen.

Newsletter zum Filmkunst-Programm vom 28.6. bis 4.7.2018

 

Liebes Lichtwerk- und Kamera-Publikum!

 

Im Jubiläumsjahr stehen die Errungenschaften der 68er naturgemäß im Fokus. Die sexuelle Revolution mit ihren Befreiungen von kirchlichen und pseudomoralischen Zwängen und die von ihr bewirkte Öffnung des familialen Korsetts mit vermieften Rollenklischees unterliegen heutzutage einem Rollback im Faltenrock. Die Kleinfamilie wird von reaktionären Wertebewahrern idealisiert und liberale und libertäre Haltungen verteufelt. Wie gut, dass das Heimchen am Herd mausetot ist. Das Sehnen nach den Verklemmtheiten und Peinlichkeiten unserer Eltern und Großeltern entspringt emotionalen Mumien, die sich eine Dackelkrawatte um den Hals hängen und uns die Kinder vom Storch beatrixen wollen. Einen Rücksturz in die verbretterte Gefühlswelt der frühen 60er bringt uns der Film AM STRAND: eine Liebesgeschichte, die sich durch ein Dickicht von Unaufgeklärtheit und unbekanntem Begehren windet.

 

Mit 68 Grüßen
verbleiben die Filmfeministen aus Filmhaus, Lichtwerk und Kamera

 

Alle Filme und Termine im Lichtwerk www.lichtwerkkino.de

Alle Filme und Termine in der Kamera www.kamera-filmkunst.de

 

Unsere neuen Filme in KAMERA und LICHTWERK

 

AM STRAND / Kamera

Ein junger Mann und eine junge Frau verbringen ihre Hochzeitsnacht 1962 in einem Hotel im englischen Dorset. Doch ihre körperliche Annäherung verkrampft zusehends; während der Mann mit seiner Erregung kämpft, friert die Frau immer mehr ein. Das Paar scheitert allerdings nicht an seinen sozialen oder ökonomischen Unterschieden, sondern an sexueller Unerfahrenheit und dem Fehlen einer Sprache der Liebe. Das nach dem gleichnamigen Roman von Ian McEwans inszenierte Liebesdrama entfaltet die Entfremdung der Liebenden als lange kammerspielartige Hotelszene. In Rückblenden zeichnet sich unscharf ein Gesellschaftsporträt der beginnenden 1960er-Jahre ab. (Filmdienst)

 

DIE BRILLANTE MADEMOISELLE NEILA / Kamera

Ein eitler französischer Rhetorik-Professor wird von der Universität verdonnert, eine Jura-Studentin aus den Banlieues von Paris in der Kunst des Disputierens zu schulen, da er gegen sie während einer Vorlesung ausfällig wurde. Das Duell der beiden ungleichen Streithähne kommt nicht ohne jede Menge gegenseitiger Vorurteile und explosiver Reibungen aus, schließt aber auch einen versöhnlichen Brückenschlag mit ein. Die anfangs kühl beobachtende, auf Dauer aber warmherzige Komödie ist ein Geschenk an die beiden Hauptdarsteller und plädiert nachdrücklich für Toleranz und Humanität. (Filmdienst)

 

IN DEN GÄNGEN / Lichtwerk

Ein junger Mann fängt nach seiner Entlassung aus dem Knast als Mitarbeiter in einem Großmarkt an, wo er sich schnell eingewöhnt, weil ihn ein älterer Kollege unter die Fittiche nimmt und er sich überdies in eine Angestellte verliebt. Der leise, feinsinnige Film entfaltet eine subtile Liebesgeschichte mit großem atmosphärischem Zauber, ausgefeilten Alltagsdialogen und einem großen Augenmerk auf die scheinbar banale Arbeitswelt. Ästhetisch knüpft die Inszenierung an eine (post-)sozialistische Kunstauffassung an, die Hochkultur und Arbeiterklasse versöhnen wollte. In seiner sublimen Ästhetik und Dezenz hebt sich der stille, hervorragend besetzte Film wohltuend ab. (Filmdienst)

 

OCEAN’S 8 / Lichtwerk

Danny Oceans Schwester Debbie Ocean wird nach fünf Jahren aus dem Gefängnis entlassen und versammelt eine Gruppe kriminell veranlagter Frauen um sich, um einen finanziell aussichtsreichen Raubzug auf der New York Met Gala durchzuziehen.

USA 2018 R: Gary Ross. D: Sandra Bullock, Cate Blanchett, Helena Bonham Carter, Sarah Paulson, Rihanna, Mindy Kaling, Awkwafina.

 

PAPST FRANZISKUS – EIN MANN SEINES WORTES /Lichtwerk

Ein Porträt von Jorge Mario Bergoglio, der seit 2013 als Papst Franziskus Oberhaupt der katholischen Kirche ist. Regisseur Wim Wenders will damit einen Film mit, nicht über den Papst inszenieren und macht ihn zu einer Plattform, über die der Papst für ihn zentrale Botschaften vermittelt: Die Forderung nach Solidarität mit den Armen und nach einem respektvollen Umgang mit der Schöpfung sowie von Menschen, Nationen und Religionen miteinander – im Geist von Bergoglios “Namensgeber” Franziskus von Assisi, dessen Vorbild mittels Sequenzen, die wie Passagen aus einem Stummfilm-Porträt des Heiligen inszeniert sind, heranzitiert wird. Wenders verwebt Archivaufnahmen von Reisen und Reden des Papstes mit Passagen aus vier langen Gesprächen, die er im Verlauf von zwei Jahren mit ihm führte, und macht daraus eine intensive Begegnung, die auf kritische Distanz bewusst verzichtet, um mittels Film jene Nähe herzustellen, die Franziskus selbst als Kern seiner pastoralen Arbeit sieht. (Filmdienst)

 

THE RIDER / Kamera

Ein junger indianischer Pferdetrainer wird bei einem wilden Ritt aus dem Sattel geworfen und so schwer verletzt, dass er künftig nicht mehr reiten darf. Vor dem Hintergrund des Lebens in einem Indianerreservat in South Dakota beschreibt der Film die geistigen und körperlichen Folgen des verhängnisvollen Sturzes. Die fast dokumentarisch nachgestellten Szenen werden von dem realen Trainer, dem sie zugestoßen sind, und von dessen Familie und Freunden gespielt. Ihre Authentizität wird durch die präzise beobachtende Kamera und eine unprätentiöse, höchst aufmerksame und sensible Inszenierung wirkungsvoll unterstützt. Bei aller Wirklichkeitstreue durchweht ein Hauch von Melancholie und Poesie den Film, was ihm einen eigenen, unverwechselbaren Stil verleiht. (Filmdienst)

 

SWIMMING WITH MEN / Kamera

Ein Steuerberater in der Midlife-Crisis schließt sich einer Gruppe von männlichen Synchronschwimmern an und bereitet sich mit ihnen auf die Weltmeisterschaft in Mailand vor. (Filmdienst)

 

TANZ INS LEBEN / Lichtwerk

Nach 35 Ehejahren entdeckt eine Frau eine Affäre ihres Mannes und zieht frustriert zu ihrer älteren Schwester, die in so ziemlich allen Belangen das Gegenteil von ihr ist. Um ihre Verbiesterung aufzubrechen und die Trauernde aus ihrem Schneckenhaus zu locken, nimmt sie die Ältere mit zum Tanzen, was bald neuen Schwung in deren Leben bringt. Der dramaturgisch recht durchsichtige Wohlfühlfilm für Senioren gleicht seine Vorhersehbarkeit weitgehend durch Humor und Charme aus. Erwähnenswert ist insbesondere das mitreißende, nuancenreiche Spiel der beiden Hauptdarstellerinnen. (Filmdienst)

 

TULLY / Kamera

Eine zweifache Mutter bringt nach einer anstrengenden Schwangerschaft ein drittes Kind zur Welt. Um wieder durchschlafen zu können, engagiert sie auf Anraten ihres Bruders eine so genannte Night Nanny, die sich nachts nicht nur um das Baby, sondern auch um den Haushalt kümmert. Die Mutter lebt dadurch förmlich wieder auf. Die humorvolle Komödie entzaubert zunächst recht realistisch den Mythos von Schwangerschaft und Muttersein, um dann eine ungewöhnliche Lösung anzubieten. Die Inszenierung setzt vor allem auf verhaltene Situationskomik mit witzigen Dialogen und popkulturellen Anspielungen. Der Film lebt dabei vor allem von der Hauptdarstellerin, die die körperlichen und seelischen Folgen von Mutterschaft und Älterwerden gut nachvollziehbar verkörpert. (Filmdienst)

 

VOM ENDE EINER GESCHICHTE / Lichtwerk

Der pensionierte Besitzer eines Ladens für gebrauchte Leica-Kameras wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Als Student hatte er sich vor bald 50 Jahren in eine Frau verliebt, die sich dann aber seinem besten Freund zuwandte. Der nahm sich kurz darauf das Leben. Eine testamentarische Verfügung nötigt ihn, sich mit der verflossenen Liebe nach all den Jahren wieder zu treffen, was eine bittere Wahrheit enthüllt. Das beklemmende Drama nach dem gleichnamigen Roman von Julian Barnes ist konsequent aus der Perspektive der männlichen Hauptfigur erzählt und thematisiert Erinnerungen und Lebenslügen, Reue und Bedauern. In den Hauptrollen vielschichtig gespielt. (Filmdienst)

 

DIE WUNDERÜBUNG / Lichtwerk

Ein Therapeut und ein krisengebeuteltes Ehepaar sind die Protagonisten von „Die Wunderübung“, einem Dreipersonen-Kammerspiel, das unter der Leitung eines „Spielführers“ eine Duellkonstellation durchspielt. Inszeniert hat den Rede- und Streitmarathon der österreichische Regisseur Michael Kreihsl, der das Theaterstück von Daniel Glattauer im Jahr 2015 bereits in den Wiener Kammerspielen auf die Bühne brachte.

Die Historikerin Joana und der Luftfahrtingenieur Valentin Dorek haben sich vor 17 Jahren beim Tauchen kennengelernt und ineinander verliebt. Sie heirateten, bekamen zwei Kinder, hatten Affären und schraubten sich über Fragen fehlender Verantwortung, Vertrauen und Zuwendung in eine Spirale aus Gehässigkeiten und Vorwürfen hinein. (Esther Buss/Filmdienst)

Sie möchten unseren Newsletter nicht mehr erhalten, oder Ihre Mailadresse ändern?
Dann klicken Sie hier.

Lichtwerk & Kamera Filmkunst GmbH, Ravensberger Park 7, 33607 Bielefeld, Handelsregister Amtsgericht Bielefeld HRB 38232
Geschäftsführung: Ursula Hofmann, Jens Köhring, Matthias Goßmann

Newslettersystem powered by Digitale Offensive