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Newsletter zum Filmkunst-Programm vom 21.11.2019 bis 27.11.2019

 

Liebes Lichtwerk- und Kamera-Publikum!

Das waren noch Zeiten, als Michel Vaillant bedenkenlos und ohne Rücksicht auf irgendwelche Klimaziele das legendäre Autorennen von Le Mans gewinnen wollte. Qualmende Reifen, röhrende Motoren und fiese Attacken waren Trumpf in der Comic-Version der motorisierten Zivilisation, in der der Verbrennungsmotor noch als Verheißung galt. Als Supergau wurde die sogenannte Ölkrise von 1973 und der autofreie Sonntag wahrgenommen. Schon damals hätten wir uns angesichts der endlichen Ressourcen denken können, dass es so nicht weitergehen kann. Heute wirken die damaligen Bilder einer entschleunigten Gesellschaft visionär, befreiend und gut gelaunt: https://www.spiegel.de/fotostrecke/oelkrise-1973-vier-autofreie-sonntage-fotostrecke-165264-7.html Sehr bizarr mutet daher das Hohe Lied auf den „Motorsport“ an, den der Spielfilm LE MANS 66 anstimmt. Um also zu verstehen, wie es zum motorisierten Sündenfall kommen konnte, beschauen wir einen „wunderbar nostalgischen Film, der von vergangenen Zeiten erzählt, als Rennautos noch durch schnittige Formen und leuchtende Lackierungen geprägt waren und man Unmengen von Benzin durch den Motor jagen konnte, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.“ (Anke Sterneborg, epd-film)

 

Mit untermotorisierten Grüßen

verbleiben die Filmfußgänger aus Filmhaus, Lichtwerk und Kamera

 

Alle Filme und Termine im Lichtwerk www.lichtwerkkino.de 

Alle Filme und Termine in der Kamera www.kamera-filmkunst.de

Sonderprogramm Cinema Italia: https://www.kamera-filmkunst.de/fileadmin/kamera/media/Flyer_Sonderprogramme/Cinema_Italia_2019.pdf

 

Das sind unsere Neustarts in KAMERA und LICHTWERK in dieser Kinowoche:

 

BERNADETTE / Lichtwerk

Eine erfolgreiche Architektin zieht sich nach einem Schock aus ihrer Arbeit und professionellen Umgebung in die Isolation eines alten, ständig zu renovierenden Anwesens zurück und verwandelt sich zunehmend in eine nicht nur für die Nachbarschaft, sondern auch für ihre Familie unerträgliche Persönlichkeit. Erst eine von ihrer Tochter gewünschte Reise in die Abgeschiedenheit der Antarktis ist in der Lage, den Bann zu brechen. Die Adaption eines Romans von Maria Semple bemüht sich durch einen oft irritierenden Stil, dem unkonventionell strukturierten Roman gerecht zu werden. Schwächen in der filmischen Konstruktion werden dabei weitgehend durch die bemerkenswerte Einfühlsamkeit ausgeglichen, mit der die Hauptdarstellerin die Handlung zur Darstellung menschlicher Vereinsamung verdichtet. (Filmdienst)

 

OFFICIAL SECRETS / Kamera

Eine Übersetzerin im Hauptquartier des britischen Geheimdienstes sorgt 2003, kurz vor Ausbruch des Irakkrieges, dafür, dass ein geheimes Memo des US-Geheimdienst NSA bei der Tageszeitung „The Observer“ landet. Bald darauf gerät sie in Verdacht, der fieberhaft gesuchte Whistleblower zu sein. Die spannende Mischung aus Spionage- und Gerichtsfilm fußt auf dem wahren Fall der Katherine Gun und unterstreicht die Bedeutung von Whistleblowern für die Demokratie. (Filmdienst)

 

PFERDE STEHLEN / Kamera

Die Schönheit Norwegens kann manchmal schmerzen. Dabei sucht Trond nur die Einsamkeit, als er in das kleine Dorf im Wald zieht. In dieser Idylle erkennt er in seinem Nachbarn einen alten Bekannten aus Jugendtagen wieder. Plötzlich sind da all diese Erinnerungen an jenen Nachkriegssommer, als Trond 15 Jahre alt war und mit seinem Vater mehrere Wochen beim Holzfällen im Wald verbrachte. Ein Sommer, in dem er mit einem Freund Pferde stahl und die Liebe entdeckte. Der Sommer, in dem auch ein Kind starb, der Freund verschwand und Geheimnisse seines Vaters ans Licht kamen. (Verleih)

 

 

Einmaltermine:

 

2040 – WIR RETTEN DIE WELT / Kamera

HAPPY ENDING / Lichtwerk

JOKER / Lichtwerk (OmU)

LA PROMESSE DE L’AUBE (franz. mit dt.Ut) / Kamera

L‘INHUMAINE (Arhcitektur & Film) / Lichtwerk

NUREJEW - THE WHITE CROW (Lichtwerk)

PORTRAIT EINER JUNGEN FRAU IN FLAMMEN / Kamera

ZWINGLI / Kamera

 

Weiter im Programm:

 

BIS DANN, MEIN SOHN / Lichtwerk

Wenige Jahre nach der Kulturrevolution ertrinkt der einzige Sohn eines chinesischen Ehepaars in einem Stausee. Die Tragödie ist das Epizentrum eines Dramas, das zwei befreundete Familien über mehrere Jahrzehnte der jungen chinesischen Geschichte trifft und insbesondere mit den fatalen Auswirkungen der Ein-Kind-Politik zusammenhängen. Den Schmerz der Trauer erzählt der Film dabei nicht chronologisch, sondern in weit verstreuten Splittern, die sich in der meisterhaften Montage zu einer berührenden Erzählung von Zusammenhalt und Liebe zusammenfügen. - Sehenswert ab 14. (Filmdienst)

 

BUT BEAUTIFUL / Kamera

Wie könnte ein gutes, ein gelungenes Leben aussehen? Ist ein „anderes“ Leben überhaupt möglich? Entstanden ist ein Film über Perspektiven ohne Angst, über Verbundenheit in Musik, Natur und Gesellschaft, über Menschen mit unterschiedlichen Ideen aber einem großen gemeinsamen Ziel: eine zukunftsfähige Welt.

Frauen ohne Schulbildung, die Solaranlagen für Dörfer auf der ganzen Welt bauen. Permakultur-Visionäre auf La Palma, die Ödland in neues Grün verwandeln. Ein Förster, der die gesündesten Häuser der Welt entwickelt. Ein geistliches Oberhaupt mit Schalk und essentiellen Botschaften und seine tibetische Schwester mit großem Herz für die Jugend. Ein junges Jazztrio, ein etablierter Pianist, eine beseelte kolumbianische Sängerin, die uns den Klang der Schönheit vermitteln. BUT BEAUTIFUL verbindet sie alle. Alles wird gut? Alles kann gut werden. (Verleihtext)

 

DEUTSCHSTUNDE / Lichtwerk

Nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert sich ein in eine Besserungsanstalt eingesperrter junger Mann an den Konflikt, der ihn selbst an den Rand des Wahnsinns gebracht hat: Sein Vater, ein Dorfpolizist, verfolgt und verdächtigt einen Maler, seinen ehemaligen Freund, setzt bedingungslos die Vorgaben der NS-Politik durch, wird so zum brutalen Mittäter und ändert seine Haltung auch nach dem Untergang des Regimes nicht. Eine von ausgezeichneten Darstellern getragene Verfilmung des 1968 veröffentlichten Romans von Siegfried Lenz. (Filmdienst)

 

LARA / Lichtwerk

Eine frühpensionierte Beamtin erwacht am Morgen ihres 60. Geburtstages und lässt sich in einer Mischung aus Schwermut und sarkastischem Humor durch den Tag treiben. Sie hebt all ihr Geld ab, kauft ein Galakleid und die Restkarten eines Konzertes, bei dem ihr Sohn als Pianist am Abend eine eigene Komposition vorstellen will. Nicht alle Geheimnisse der kühlen Protagonistin und ihres zwischen Tristesse und Lebensmüdigkeit schwankenden Daseins werden dabei gelüftet. Der außergewöhnliche Film über Kunst, Familie und Einsamkeit handelt als kluge Selbstkritik des Bildungsbürgertums von Disziplin, Gewalt und Selbstverletzung, in der Liebe stets auch mit Verachtung einhergeht. - Sehenswert ab 16. (Filmdienst)

 

LE MANS 66 (OmU) / Lichtwerk

1964 steigt der US-Autobauer Ford in den Motorsport ein, um seine Attraktivität und seinen Absatz zu steigern. Mit dem gewaltigen Kapital der Firma soll ein kleines Team von Rennfahrer und Rennsport-Ingenieuren den übermächtigen Konkurrenten Ferrari beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans bezwingen. Das actionreiche Motorsportdrama nutzt die Energie von Testosteron und Draufgängertum, um einen packenden Klassenkampf zwischen zwei Spielarten von Männlichkeit zu erzählen. - Ab 16. (Filmdienst)

 

LIEBER ANTOINE ALS GAR KEINEN ÄRGER / Kamera

Die Witwe eines im Dienst getöteten Polizisten erfährt durch Zufall, dass ihr Gatte korrupt war und sogar einen anderen an seiner Stelle ins Gefängnis gehen ließ. Als dieser Mann freikommt, will sie das Unrecht wieder gutmachen, doch erweist sich der Entlassene als unberechenbarer Psychopath, der sich an der Gesellschaft schadlos halten will. Eine mit hohem Tempo und in knalligen Farben inszenierte Komödie, die ihre Figuren bewusst von einer absurden Situation in die nächste schickt. Einige bemüht schräge Einfälle und recht ruppiger Humor verhindern unbeschwerte Heiterkeit, dafür aber gibt sich ein hervorragendes Darstellerquartett wirkungsvoll dem Irrwitz hin. - Ab 16.

 

MARIANNE & LEONARD – WORDS OF LOVE / Kamera

Dokumentarfilm über den kanadischen Musiker, Schriftsteller und Künstler Leonard Cohen (1934-2016) und seine Liebhaberin und Muse Marianne Ihlen (1935-2016), die bis zu ihrem Tod eine Liebesaffäre führten. Große Teile der Beziehung werden mit Foto- und Videoaufnahmen von der gemeinsamen Zeit Anfang der 1960er-Jahre auf der griechischen Insel Hydra erzählt. Nachdem diese zu Ende gegangen ist, widmet sich der streckenweise durchaus kurzweilige Film sukzessive der Musikkarriere Cohens, verliert dabei aber seine Protagonistin weitgehend aus den Augen und lässt ihren Status als Muse unhinterfragt. - Ab 14. (Filmdienst)

 

MORGEN SIND WIR FREI / Kamera

Ein aus dem Iran stammender Journalist, der mit seiner deutschen Frau in der DDR lebt, kehrt nach der iranischen Revolution 1979 mit seiner Familie in seine Heimat nach Teheran zurück. Doch die Hoffnungen, dass sich dort alles zum Besseren ändern könnte, werden bitter enttäuscht, als sich das neue islamische Regime als immer restriktiver entpuppt. (Filmdienst)

 

PARASITE / Kamera

Der Sohn einer armen Familie ergaunert sich den Job eines Privatlehrers bei einer neureichen Familie und bringt nach und nach seine Angehörigen in dem lichten Haus über der Stadt Seoul unter. Allerdings entpuppt sich der Gegensatz von Arm und Reich, Oben und Unten, Wirt und Parasit im Laufe der Handlung als mehrdeutig, bis ein sintflutartiger Wolkenschauer die Statik der Verhältnisse gänzlich zum Einsturz bringt. Die stylische Gesellschaftsgroteske schraubt sich in immer absurdere Höhen, handelt im Kern aber von einer Gesellschaft, in der Gier und Maßlosigkeit das Verhalten bestimmen. Ein souverän inszenierter Genre-Hybrid aus Drama, Farce und Parabel, der über die koreanischen Verhältnisse hinaus auf eine fundamentale Kritik des westlichen Lebens-, Arbeits- und Konsummodells zielt. - Sehenswert ab 16. (Filmdienst)

 

DAS PERFEKTE GEHEIMNIS / Lichtwerk

Drei Frauen und vier Männer lassen sich bei einem Abendessen darauf ein, dass alle Gespräche und Mitteilungen auf ihren Smartphones in der nächsten Stunde mitgehört oder vorgelesen werden. Das führt zu ungewollten Offenbarungen. (Filmdienst)

 

SYSTEMSPRENGER / Kamera

Ein neunjähriges Mädchen, das schon mehrere psychiatrische Aufenthalte hinter sich hat, verweigert sich so radikal allen Verhaltensnormen, dass es für seine Betreuer schwer wird, überhaupt noch Einrichtungen oder Pflegeeltern zu finden. Die Helfer ahnen, dass hinter den Gewaltausbrüchen frühkindliche Traumata stecken, sind aber überfordert und nehmen die Aggression des Kindes persönlich. Der sorgfältig recherchierte und in den Hauptrollen überragend gespielte Film will weder anklagen noch urteilen, sondern wirbt mit großer Kraft um Verständnis für ein Kind, das mit extremen Ausbrüchen nach Halt und Geborgenheit sucht. Statt auf ein Sozialdrama setzt die Inszenierung auf eine starke affektive Anteilnahme der Zuschauer, die auch psychisch in das chaotische Erleben der Protagonistin involviert werden. - Sehenswert ab 14. (Filmdienst)

 

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