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Newsletter zum Filmkunst-Programm vom 18.12.2019

Liebes Lichtwerk- und Kamera-Publikum!

Als die Pop-Kultur noch in den Kinderschuhen steckte, konnten viele auch die Allergrößten des Show-Biz in der Provinz live erleben. Nicht nur im Star-Club in Hamburg durften Beatniks ihren Helden aus nächste Nähe zukreischen und die frisch erworbenen Schlaghosen ausführen. Viel Geld verdienten die Bands zu dieser Zeit nicht und die kümmerliche Gage musste mit einem Knochenjob verdient werden. Auch in Herford gab es einen solchen Schwitzkasten, in dem Bands auftraten, die schon bald für solche Schuppen unbezahlbar waren. Rainer Bärensprung hat die Geschichte des Herforder Jaguar-Clubs recherchiert und einen Interviewfilm mit Zeitzeugen produziert. Der Regisseur ist am Mittwoch in der Kamera zu Gast und wird von Filmhaus-Vorstand Jörg Erber vorgestellt.

 

Mit beateligen Grüßen

verbleiben die Filmgammler aus Filmhaus, Lichtwerk und Kamera

 

Alle Filme und Termine im Lichtwerk www.lichtwerkkino.de

Alle Filme und Termine in der Kamera www.kamera-filmkunst.de

 

Das sind unsere Neustarts in KAMERA und LICHTWERK in dieser Kinowoche:

 

ALS DER JAGUAR NACH HERFORD KAM / Kamera 18.12. um 18 Uhr

Die Dokumentation spannt den Bogen von den 1960er Jahren mit Interviews und viel Musik bis in die heutige Zeit und ist so ein unwiederbringliches Zeitdokument.

Der Film folgt seinen 9 Protagonisten mit dokumentarischen Bildern und Super 8-Filmen in die Vergangenheit und begleitet sie mit der Kamera in der Gegenwart. Rainer Bärensprung wird seinen Film persönlich vorstellen. Moderiert wird die Veranstaltung von Jörg Erber, Filmhaus Bielefeld e.V.

Regie: Rainer Bärensprung, Robin Epkenhans. Musik: The Cream, Spencer Davis Group, The Hollies, John Coltrane u.v.a. Deutschland 2019, 130 Min

 

THE KINDNESS OF STRANGERS / Kamera

Die Frau eines gewalttätigen Polizisten stiehlt sich nachts mit ihren beiden kleinen Söhnen aus dem gemeinsamen Haus und flieht ins winterliche Manhattan, wo sie sich und ihre Kinder mit Almosen und kleinen Diebstählen über Wasser hält. Ihr hartes Schicksal wendet sich, als sie eine Krankenschwester und einen ehemaligen Häftling kennenlernt, die es gut mit ihr meinen. (Filmdienst)

 

MOTHERLESS BROOKLYN / Lichtwerk

Ein unter nervösen Nervenstörungen leidender Detektiv, dessen Boss und Mentor ermordet wird, nimmt die vagen Spuren der Täter auf und stößt auf die Machenschaften eines ebenso reichen wie gewissenlosen Bauunternehmers. Ein Netz aus wirtschaftlicher Korruption und politischer Intrige tut sich vor ihm auf. Ein von dem Schauspieler Edward Norton, der auch die Hauptrolle spielt, virtuos und stilsicher als Hommage auf klassische Noir-Werke inszenierter Film vor dem Hintergrund des New Yorker Stadtteils Brooklyn in den 1950er-Jahren. - Ab 16. (Filmdienst)

 

DIE WACHE / Lichtwerk

Ein unbescholtener Mann, der eine Leiche entdeckt hat, soll bei einer abendlichen Befragung irritierende Punkte in seiner Aussage erklären. Als der Kommissar kurz das Zimmer verlässt, kommt sein Assistent auf bizarre Weise ums Leben, was zu einer Vertuschungsaktion führt und die Situation mit Fortsetzung des Verhörs weiter ins Groteske kippen lässt. Raffiniert inszenierte surreale Komödie mit skurril gezeichneten Figuren und einer kongenialen Ausstattung, die eine Atmosphäre umfassender Unwirklichkeit erzeugt. Der virtuos mit Illusionsbrüchen arbeitende Film hält das Tempo bewusst zurück und präsentiert nonchalant seine absurden Einfälle. - Ab 16. (Filmdienst)

 

WILD ROSE / Kamera

Eine junge Frau aus Glasgow verfolgt nach einer einjährigen Haftstrafe weiter ihren Traum von einer Karriere als Country-Musikerin. Das fordert ihr allerdings auch ab, sich mit ihren beiden fremd gewordenen Kindern und mit den Vorstellungen ihrer Mutter auseinanderzusetzen. Mit realistischen Ansprüchen im suburbanen Milieu Schottlands angesiedeltes Drama um eine Musikerin, die ihren eigenen Weg finden muss. Klassische Muster einer Erzählung von Aufstieg und Fall werden dabei angestoßen, doch geht es dem Film mehr um die Zeichnung eines Milieus und die Grenzen von Träumen und Hoffnungen. - Ab 16. (Filmdienst)

 

 

Einmaltermine:

 

BIS DANN MEIN SOHN / Lichtwerk

JOKER / Lichtwerk (OmU)

MENSCHSEIN / Kamera

NUREJEW - THE WHITE CROW (Lichtwerk)

PARASITE / Kamera

PORTRAIT EINER JUNGEN FRAU IN FLAMMEN / Kamera

SYSTEMSPRENGER / Kamera

 

Weiter im Programm:

 

ALLES AUSSER GEWÖHNLICH / Kamera

Der jüdische Leiter einer privaten Hilfseinrichtung für autistische Menschen im Großraum Paris kümmert sich wenig um Regeln und Vorschriften, wenn es darum geht, seinen Schützlingen mehr Handlungsfreiheit zu ermöglichen. Deshalb kooperiert er auch mit einem ähnlich unkonventionellen Projekt eines Muslims, der sich um sozial auffällige Jugendliche kümmert. Die mit dezentem Humor und einer großen Leichtigkeit inszenierte Dramödie stützt sich auf reale Vorbilder und eine mehrjährige Beobachtung des Alltags in der Einrichtung des Vereins „Le Silence de Justes“. Auf spielerische und höchst unterhaltsame Weise trägt der Film zum Abbau von Berührungsängsten bei und leistet insbesondere viel für das Verständnis von Autismus. - Sehenswert ab 12. (Filmdienst)

 

AMAZING GRACE – ARETHA FRANKLIN / Kamera

1972 nahm die US-amerikanische Soulsängerin Aretha Franklin mit berühmten Gospelmusikern bei zwei Live-Auftritten in der Missionary Baptist Church in Los Angeles ihr legendäres Doppelalbum „Amazing Grace“ auf. Der dabei gedrehte Dokumentarfilm, der nach technischen und juristischen Problemen erst 46 Jahre später aufgeführt werden konnte, beeindruckt nicht nur als hautnahes Zeugnis eines musikhistorischen Meilensteins, sondern insbesondere auch durch seine Vermittlung der atmosphärischen Kraft der Auftritte auf ihr Publikum. Daneben vermittelt der Film präzise auch den Charakter der Aufnahmesituation in der Kirche als Akt religiösen und politischen Widerstands der „Black Community“. - Sehenswert ab 12. (Filmdienst)

 

A RAINY DAY IN NEW YORK / Lichtwerk

Ein College-Student aus wohlhabendem Hause reist mit seiner Freundin in seine Heimatstadt New York, wo sie einen berühmten Regisseur interviewen will. Allerdings verliert sie sich dabei im eitlen Pomp der Kreativszene, während er sich in eine andere Frau verliebt. Die bittersüße Liebeskomödie springt mit den eindimensionalen Männerfiguren nicht zimperlich um, findet in dem zweiten Liebespaar aber seine Erdung und Magie zurück. Ein melancholischer Abgesang auf New York, das von der Gentrifizierung zerfressen und von einer oberflächlichen Kunstszene resigniert dem Kapitalismus überantwortet wird. - Ab 14. (Filmdienst)

 

AUERHAUS / Kamera

Sechs Jugendliche gründen nach dem Selbstmordversuch eines Freundes 1983 in einer schwäbischen Kleinstadt eine Wohngemeinschaft und müssen sich dem Erwachsenwerden stellen. Die Adaption des gleichnamigen Romans von Bov Bjerg trifft die Stimmung der Vorlage genau und fängt geschickt das Gefühl der Adoleszenz zwischen Aufbruch und Versagensängsten ein. Der in den Hauptrollen glaubwürdig gespielte Film erfasst durch Ausstattung und Soundtrack präzise die Atmosphäre der 1980er-Jahre. - Ab 14. (Filmdienst)

 

DEUTSCHSTUNDE / Lichtwerk

Nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert sich ein in eine Besserungsanstalt eingesperrter junger Mann an den Konflikt, der ihn selbst an den Rand des Wahnsinns gebracht hat: Sein Vater, ein Dorfpolizist, verfolgt und verdächtigt einen Maler, seinen ehemaligen Freund, setzt bedingungslos die Vorgaben der NS-Politik durch, wird so zum brutalen Mittäter und ändert seine Haltung auch nach dem Untergang des Regimes nicht. Eine von ausgezeichneten Darstellern getragene Verfilmung des 1968 veröffentlichten Romans von Siegfried Lenz. (Filmdienst)

 

LARA / Lichtwerk

Eine frühpensionierte Beamtin erwacht am Morgen ihres 60. Geburtstages und lässt sich in einer Mischung aus Schwermut und sarkastischem Humor durch den Tag treiben. Sie hebt all ihr Geld ab, kauft ein Galakleid und die Restkarten eines Konzertes, bei dem ihr Sohn als Pianist am Abend eine eigene Komposition vorstellen will. Nicht alle Geheimnisse der kühlen Protagonistin und ihres zwischen Tristesse und Lebensmüdigkeit schwankenden Daseins werden dabei gelüftet. Der außergewöhnliche Film über Kunst, Familie und Einsamkeit handelt als kluge Selbstkritik des Bildungsbürgertums von Disziplin, Gewalt und Selbstverletzung, in der Liebe stets auch mit Verachtung einhergeht. - Sehenswert ab 16. (Filmdienst)

 

DER LEUCHTTURM / Kamera

Ende des 19. Jahrhunderts setzt ein junger Mann an der Küste Neuenglands auf eine einsame Insel über, um als Gehilfe eines Älteren den Leuchtturm zu warten. Lange Zeit sprechen die Männer nicht miteinander, bis ein Sturm tagelang verhindert, dass ein Versorgungsschiff anlegt, um Lebensmittel zu bringen und den verzweifelten Assistenten abzulösen. Das verstörende Drama ist in Schwarz-weiß und in einem fast quadratischen Format gedreht, was die klaustrophobische, durch tiefe Kontrabass-Streicher ins Unheimliche tendierende Atmosphäre verstärkt. Die Darsteller hingegen liefern sich in ausgefeilten, mitunter komischen Dialogen ein immer stärker eskalierendes Duell. - Ab 16. (Filmdienst)

 

DAS PERFEKTE GEHEIMNIS / Lichtwerk

Drei Frauen und vier Männer lassen sich bei einem Abendessen darauf ein, dass alle Gespräche und Mitteilungen auf ihren Smartphones in der nächsten Stunde mitgehört oder vorgelesen werden. Das führt zu ungewollten Offenbarungen. (Filmdienst)

 

DIE SCHÖNSTE ZEIT UNSERES LEBENS / Lichtwerk

Ein ewig nörgelnder Karikaturist, der mit der Gegenwart wenig anfangen kann, darf sich eine nostalgische „Zeitreise“ wünschen, bei der eine Eventagentur akribisch das erste Kennenlernen mit seiner Ehefrau nachinszeniert, die ihn soeben vor die Tür gesetzt hat. Die Imagination eines Pariser Cafés in den 1970er-Jahren funktioniert allerdings so gut, dass Realität und Illusion bald heftig aneinandergeraten. (Filmdienst)

 

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Lichtwerk & Kamera Filmkunst GmbH, Ravensberger Park 7, 33607 Bielefeld, Handelsregister Amtsgericht Bielefeld HRB 38232
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