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Newsletter zum Filmkunst-Programm vom 19.10. bis 25.10.2017

 

Liebes Lichtwerk- und Kamera-Publikum!

 

Was passiert, wenn Wunsch und Wirklichkeit aufeinandertreffen? Das fragen wir uns jedesmal, wenn wir unseren Blümchenkaffee schlürfen wollen und fast eine Herzattacke bekommen, weil der Praktikant mal wieder zu tief in die Kaffeedose geschaut hat. Über die Idee vom Sozialismus und dem, was daraus in Deutschland resultierte, können wir uns auch heute noch bestens streiten. Das reicht vom „Es war nicht alles schlecht…“ bis zum bockigen „… aber die im Westen hatten alles!“ Im Dokumentarfilm JEAN ZIEGLER – DER OPTIMISMUS DES WILLENS steht der Sozialismus in Kuba auf dem Prüfstand. Zu diesem Film begrüßen wir die Gäste Rosa Rosinski und Horst-Eckart Gross, die in den Film einführen und einige der Ideen Che Guevaras mit der alltäglichen Praxis in Kuba vergleichen. (Im Lichtwerk am Donnerstag, 19.10., um 19 Uhr)

 

Mit realistischen Grüßen
verbleiben die Filmsozialisten aus Filmhaus, Lichtwerk und Kamera

 

Alle Filme und Termine im Lichtwerk www.lichtwerkkino.de

Alle Filme und Termine in der Kamera www.kamera-filmkunst.de

 

Unsere neuen Filme in KAMERA und LICHTWERK

 

BLADE RUNNER 2049 / Kamera

30 Jahre nach den Ereignissen des ersten Films fördert ein neuer Blade Runner, der LAPD Polizeibeamte K (Ryan Gosling), ein lange unter Verschluss gehaltenes Geheimnis zu Tage, welches das Potential hat, die noch vorhandenen gesellschaftlichen Strukturen ins Chaos zu stürzen. Die Entdeckungen von K führen ihn auf die Suche nach Rick Deckard (Harrison Ford), einem seit 30 Jahren verschwundenen, ehemaligen LAPD Blade Runner. Denis Villeneuve (Arrival, Sicario) führt Regie bei dieser bereits jetzt mit Spannung erwarteten Fortsetzung von Ridley Scotts Sci-Fi- Klassiker von 1982.

 

BORG/MCENROE – DUELL ZWEIER GLADIATOREN / Kamera

Beim Tennisturnier in Wimbledon steuerte 1980 alles auf ein Finale zwischen dem mehrfachen schwedischen Titelverteidiger Björn Borg und dem hitzköpfigen Amerikaner John McEnroe zu. Während die Medien den Zweikampf zu einem Duell von shakespeareschem Ausmaß hochstilisieren, rekapituliert das Drama mit vielen Rückblenden die teils schmerzhafte Ich-Werdung der beiden Tennisspieler, ihre Krisen, Neurosen und Erfolge. (Filmdienst)

 

DANIEL HOPE – DER KLANG DES LEBENS / Kamera

okumentarfilm über den 1973 in Südafrika geborenen und in London unter Anleitung von Yehudi Menuhin zum Ausnahmemusiker heranreifenden Geiger Daniel Hope. Das facettenreiche Porträt rekapituliert nicht nur die tragischen Flucht- und Vertreibungsgeschichten in der Hope-Familie; mit großer Aufmerksamkeit und hoher Sensibilität lotet es auch das Verhältnis des Star-Geigers zu seinem väterlichen Mentor aus, der dabei nur als eigentümlich verborgene „Sagengestalt“ die Szenerie beherrscht. (Filmdienst)

 

HAPPY END / Lichtwerk

Als seine Mutter durch eine Überdosis Tabletten ins Koma fällt, zieht ein zwölfjähriges Mädchen zur großbürgerlichen Familie seines Vaters. Hinter deren Fassade offenbart sich ein Sumpf aus Lügen und moralischer Kälte: Während der Vater seine Frau betrügt und seine Schwester und deren Sohn eine drohende Klage gegen das Familienunternehmen bekämpfen, will der greise Patriarch mit allen Mitteln sterben. Einmal mehr attackiert Michael Haneke die Bourgeoisie wegen ihrer gesellschaftlichen Emotionslosigkeit. (Filmdienst)

 

JEAN ZIEGLER – DER OPTIMISMUS DES WILLENS / Lichtwerk 19.10. um 19 Uhr

Seit den späten 1960er-Jahren hat sich der Schweizer Soziologe, Politiker und Aktivist Jean Ziegler als international bekannter Kapitalismus- und Globalisierungskritiker profiliert. Das von kritischer Empathie getragene Porträt begleitet ihn auf einer Reise nach Kuba. Wobei in der Konfrontation mit dem Alltag einer ehemals sozialistischen Gesellschaft im Umbruch Risse in Zieglers Utopien zutage treten. Diese vermag der charismatische Weltrevolutionär nur mühsam mit routinierten Phrasen und seinem bockig-dogmatischen Hang zum Misstrauen gegenüber der Natur des Menschen kaschieren. Ein sanfter, aber unmissverständlicher Film über die Mühen der politischen Ebene und Ideologiekritik durch die alltägliche Praxis. (Filmdienst)

 

LEANDERS LETZTE REISE / Lichtwerk

Ein alter Mann reist nach dem Tod seiner Ehefrau von Berlin aus in die Ukraine, wo er während des Zweiten Weltkriegs in einer Kosakeneinheit kämpfte und dort auch die Liebe seines Lebens gefunden hatte. Auf seiner Odyssee durch die ostukrainische Landschaft begleitet ihn widerwillig seine Enkelin, die weder etwas über die komplizierte Historie noch über den aktuellen Bürgerkrieg in der Donez-Region weiß. (Filmdienst)

 

DIE NILE HILTON AFFÄRE / Kamera

Kurz vor der ägyptischen Revolution 2011 wird in einem Hotel eine Sängerin mit lockerem Lebenswandel ermordet. Der ermittelnde korrupte Polizist wird von seinen Vorgesetzten bei der Aufklärung des Falls behindert, wodurch er zunehmend auf Konfrontation mit dem moralisch verdorbenen System im Land geht. (Filmdienst)

 

THE SQUARE / Lichtwerk

Der eloquente und attraktive Kurator eines Museums für moderne Kunst in Stockholm plant eine Ausstellung über die Utopie der gesellschaftlichen Fürsorglichkeit. Die Vorbereitungen werden durch Zwischenfälle gestört, die um die widersprüchlichen Rollen, die das postmoderne Subjekt in Alltag und Beruf zu spielen hat, sowie um die Dialektik von hohem politischem Anspruch und profanem Alltagshandeln kreisen. Die bissige, bisweilen auch selbstgefällige Satire pointiert die kaum aufzulösenden Widersprüche des Kunstbetriebs und des mit ihm verbundenen Milieus, vermeidet es aber nach Möglichkeit, sich selbst als einen Teil dieser Szene mitzudenken. (Filmdienst)

 

VICTORIA & ABDUL / Lichtwerk

Die auf reale Ereignisse zurückgehende Geschichte um die Freundschaft der britischen Monarchin Victoria zu einem indischen Diener, die vom Jahr von Victorias 50. Thronjubiläum 1887 bis zu ihrem Tod andauerte. Der Film vernachlässigt seine männliche Hauptfigur, die nur als idealisiertes exotisches Klischee erscheint, und mit ihr auch den kolonialgeschichtlichen Kontext. Nichtsdestotrotz bewegt der Film, auch dank Hauptdarstellerin Judi Dench, als Porträt der alten Monarchin, die auf ihrer letzten Lebensetappe noch einmal eine menschliche Beziehung jenseits formalisierter Hofverhältnisse erlebt und dabei auch das Glück interkultureller Bereicherung erfährt. - Ab 12. (Filmdienst)

 

VORWÄRTS IMMER! / Kamera

Im Oktober 1989 versucht ein Ost-Berliner Theaterensemble mit einem gewagten Plan, einen angeblich von Erich Honecker erlassenen Schießbefehl bei der Montagsdemonstration zu revidieren. Inspiriert von Ernst Lubitschs Filmklassiker „Sein oder Nichtsein“ (1942), rekapituliert die Verwechslungs- und Verkleidungskomödie die letzten Tage der DDR. Das Klischee von der Biederkeit des Staatsapparats wird dabei so lustvoll ausgeschlachtet, wie sich die Inszenierung durch historisch-moralische Bedenken nicht bremsen lässt, ihr komisches Potenzial auszuspielen. Mitunter geraten die Leichtigkeit und das Tempo der Komödie aber mit dem Ernst des Themas in Konflikt. - Ab 14. (Filmdienst)

 

WEIT. DIE GESCHICHTE VON EINEM WEG UM DIE WELT / Kamera

Die Freiburger Globetrotter Patrick Allgaier und Gwendolin Weisser brechen im Frühjahr 2013 auf, um zu Fuß oder per Anhalter die Welt zu umrunden und sie mit allen Sinnen aufzunehmen. Ihre Erlebnisse und Erfahrungen füllen abwechslungsreich den dokumentarischen Film, der in der Überfülle an Impressionen mitunter zwar wie eine Diashow in Bewegtbildern anmutet, zugleich aber ein ansteckend positives, Mut machendes Bild der Erde und ihrer Bewohner entwirft. Zur Weltoffenheit und Neugier der Reisenden gehört auch, dass sie eigene Vorurteile revidieren und verdeutlichen, dass man selbst nach 100.000 Kilometern immer noch sehr wenig von der Welt gesehen hat. – Sehenswert (Filmdienst)

 

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