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Newsletter zum Filmkunst-Programm vom 18.6.2020 bis 24.6.2020

Liebes Lichtwerk- und Kamera-Publikum!

Im Jahre 1978 formulierte Nina Hagen weitsichtig Gefühle, die wir erst jetzt so richtig kennengelernt haben:

„Allein! Die Welt hat mich vergessen

Ich hänge rum! Hab's bei allen verschissen

Ich sitz' zu Hause, keine Lust zu gar nichts

Ich fühl' mich alt! Im Sumpf wie meine Omi:

Ich schalt' die Glotze an

(…)

Ich bin so tot! War das nun schon mein Leben?

Meine schöne Phantasie, meine Schaltstellen sind hinüber.“

Für die meisten nähert sich das Leben weitgehend wieder der Normalität an, für viele ist die Erfahrung der Pandemie allerdings ein Einschnitt, der frühere Erlebnisse wie ein verlorenes Paradies erscheinen lässt. Wir wissen es selbst nicht, wie es sich anfühlen wird, wieder einmal in einem Kino zu sitzen und einen Film gemeinsam mit anderen anzuschauen. Einzutauchen in eine fremde Welt, den Horizont erweitern, eine verzauberte, verrätselte Wirklichkeit zu erleben. Und nach dem Film zu diskutieren und dem Erlebten nachzuträumen. Wir sind gespannt!

„Lichtwerk“ und „Kamera“ öffnen die großen Säle wieder und machen Film erneut zum Erlebnis. Wir zeigen zum Auftakt Filme, die wir Ihnen bereits vor drei Monaten zeigen wollten und ein zwei Neustarts.

Mit verhüllten Grüßen
verbleiben die Filmheiler aus Filmhaus, Lichtwerk und Kamera

 

Alle Filme und Termine im Lichtwerk www.lichtwerkkino.de  

Alle Filme und Termine in der Kamera www.kamera-filmkunst.de

 

Das sind unsere Neustarts in KAMERA und LICHTWERK in dieser Kinowoche:

 

FÜR SAMA / Kamera

Die syrische Journalistin Waad al-Kateab verliebt sich während der Belagerung von Aleppo in den Arzt Hamza, heiratet ihn, wird schwanger und bringt eine Tochter zur Welt. An sie adressiert sie ihre tagebuchartigen Aufnahmen aus dem Bürgerkrieg, die mit albtraumartigen Bildern konfrontieren, aber auch viele Momente voller Humor und Zärtlichkeit enthalten. Bei den Filmarbeiten stand anfänglich die Zeugenschaft im Vordergrund, wie die Truppen des Machthabers Assad brutal den Widerstand der Menschen brechen. Durch die veränderte Perspektive auf das Neugeborene gewinnt der Film eine zutiefst berührende Dimension, die ihn zu einem erschütternden Dokument der Hoffnung macht. - Sehenswert ab 16. (Filmdienst)

 

MONOS / Kamera

Ein Drama zwischen „Herr der Fliegen“ und „Apokalypse Now“!

Acht Kindersoldaten bewachen in der Einsamkeit der kolumbianischen Bergwelt eine US-amerikanische Geisel sowie eine Milchkuh. Was als absurdes Kriegsspiel von Halbstarken beginnt, wandelt sich in ein delirierendes Dschungelabenteuer von ungemein dichter, akustisch-visueller Brillanz. Ein verstörender, virtuos inszenierter Hybridfilm mit Laien- und Profidarstellern, der zahlreiche Filmklassiker zitiert und den Wahnsinn des Krieges sowie die „conditio humana“ in krassen Ausnahmesituationen reflektiert. - Sehenswert ab 16. (Filmdienst)

 

Weiter im Programm:

 

ENKEL FÜR ANFÄNGER / Lichtwerk

Eine von der Inaktivität ihres Ehemanns entnervte Ruheständlerin lässt sich nach dem Vorbild ihrer unangepassten Schwägerin einen Paten-Enkel zuteilen und empfiehlt dies auch einem verwitweten Freund. Die Leih-Großelternschaft sorgt zunächst für allerhand Wirbel, entpuppt sich letztlich aber für alle Seiten als heilsam und lehrreich. Unterhaltsame Generationen-Clash-Komödie, der vor allem Helikopter-Eltern, Öko-Fixierung und sich selbst verwirklichende Senioren dankbare Humorvorlagen liefern. Die Handlung zeigt dabei zwar keinen Wagemut, freche Schlagabtäusche und schrullige Figuren machen den Film aber dennoch sympathisch. - Ab 14.

 

THE GENTLEMEN / Lichtwerk

Nach seinen Ausflügen ins viktorianische England von Sherlock Holmes und in die mythische Zeit von König Artus kehrt Guy Ritchie mit „The Gentlemen“ zu seinen Wurzeln zurück. Er erzählt ein elegant gesponnenes Gangster-Garn, das an seine frühen Werke „Bube Dame König Gras“ und „Snatch“ erinnert. Hier steht der von Matthew McConaughey gespielte Mickey Pearson im Mittelpunkt, der einer der größten Marihuana-Anbieter Großbritanniens ist, sich nun aber aus dem Geschäft zurückziehen will, was zu reichlich Verwerfungen führt. Natürlich immer erzählt mit Ritchies Gespür für geschliffene Dialoge. (programmkino.de)

 

JUST MERCY / Kamera

Ein afroamerikanischer Harvard-Absolvent zieht 1988 in den US-Bundesstaat Alabama und wird Teil der „Equal Justice Initiative“, die auch den Menschen ein gerechtes Strafverfahren ermöglichen will, die sich keinen Anwalt leisten können. Er nimmt sich des Falles von William McMillian an, der aus fadenscheinigen Gründen zum Tode verurteilt wurde, und erkämpft seine Freilassung. Der betont nüchterne Film verzichtet auf naheliegende Dramatisierungen, deckt dafür aber den Rassismus und die Willkür der US-Justiz auf. Ein kraftvolles Plädoyer für Gerechtigkeit und Zivilcourage. - Sehenswert ab 14. (Filmdienst)

 

JOJO RABBIT / Kamera

Zwischen ausgelassenem Klamauk und zarter Wahrhaftigkeit erzählt Taika Waititi die Coming-of-Age-Geschichte eines zehnjährigen Jungen in einer fiktiven deutschen Kleinstadt in den letzten Monaten des „Dritten Reiches“. Im Ringen um Orientierung zwischen einem imaginären väterlichen Freund namens Adolf Hitler und einem jüdischen Mädchen, reift Jojo zu einem lebensklugen jungen Menschen. (epd film)

 

LITTLE WOMEN / Lichtwerk

Die vier March-Schwestern Jo, Meg, Amy und Beth ringen Mitte des 19. Jahrhunderts in der von patriarchalen Geschlechterrollen bestimmten Gesellschaft der Vereinigten Staaten mit ihren eigenen Wünschen nach künstlerischem Ausdruck und persönlichem Glück. Einfallsreiche Neuverfilmung des bekannten Jugendromans von Louisa May Alcott durch die Regisseurin und Schauspielerin Greta Gerwig. Ähnlich wie Alcott, die sich seinerzeit den Forderungen des Literaturmarkts beugen musste, manövriert auch „Little Women“ geschickt zwischen den Ansprüchen an einen publikumstauglichen Studiofilm und einer Relektüre, in der Gerwigs Autorinnenstimme Gehör findet. - Ab 14. (Filmdienst)

 

NARZISS UND GOLDMUND / Kamera

Im mittelalterlichen Kloster Mariabronn lernen sich zwei grundverschiedene junge Männer kennen, ein lebensfroher Künstler und ein vergeistigter Grübler. Der den Sinnen zugewandte Mönch verlässt das Kloster und geht auf Wanderschaft, lernt die Frauen, das Leben und das Leiden kennen, bis er viele Jahre später wieder auf seinen asketischen Freund trifft. Nach dem berühmten Roman von Hermann Hesse spielt das aufwändige Kostümdrama mit zwei gegensätzlichen Weisen, das Leben zu gestalten. Das ist manchmal kitschig und pathetisch, dann aber auch wieder schlüssig und packend inszeniert. - Ab 14.

 

DIE PERFEKTE KANDIDATIN / Lichtwerk

Ein Film über den langsamen Wandel Saudi-Arabiens hin zu mehr Liberalität, festgemacht am Porträt einer kämpferischen Frau. Eine junge Ärztin, die immer wieder an die Grenzen stößt, die Frauen in ihrem Land gesetzt sind, gerät zunächst mehr aus Zufall, dann mit wachsendem Engagement in die Lage, als Kandidatin in einer Lokalwahl anzutreten, und leistet damit öffentlich Widerstand gegen frauenfeindliche Traditionen. Während sie zusammen mit ihrer Schwester eine Wahlkampagne organisiert, tritt ihr Vater, ein Musiker, zusammen mit seiner Musikgruppe im Zuge des kulturpolitischen Tauwetters eine Tournee an. (Filmdienst)

 

Demnächst wieder
DIE KÄNGURU CHRONIKEN / Lichtwerk

Ein verschluffter Berliner Kleinkünstler lernt ein kommunistisches Känguru kennen, das ungefragt bei ihm einzieht. Durch seine Ansichten gerät es mit den Schlägern eines rechtspopulistischen Immobilienhais aneinander und versucht mit ein paar Mitstreitern, dessen Großbauprojekt zu stoppen. Die ebenso rasante und kongeniale Verfilmung der erfolgreichen „Känguru“-Romane von Marc-Uwe Kling glänzt durch überraschende Werktreue, herrliche Überzeichnungen und ein erfrischendes Darstellerensemble. Der politisch ambitionierten Komödie gelingt überdies der Brückenschlag zwischen anarchischem Humor und aufklärerischem Interesse. - Sehenswert ab 12. (Filmdienst)

 

 

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