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Newsletter zum Filmkunst-Programm vom 15.11. bis 21.11.2018

 

Liebes Lichtwerk- und Kamera-Publikum!

 

Zum dritten Mal nun – in Kooperation mit dem KAMERA Filmkunsttheater präsentiert die DIG vom 16.11. bis zum 27.11.2018 im Kontext der Festivaltournee CINEMA! ITALIA! sechs herausragende, künstlerisch anspruchsvolle italienische Filme: spritzige Komödien und tiefgründige Dramen aus dem Jahr 2017, die spannende Einblicke in viele Facetten des heutigen Italiens ermöglichen.

Fast alle Filme der Reihe „Cinema! Italia!“ 2018 beschäftigen sich mit Grenzen, Vorurteilen und vielerlei Spaltungen. Spaltungen ethnischer, ethischer, moralischer, sozialer, religiöser oder altersbedingter Natur: Sie erzählen alle von unserer Zeit, auf humorvolle Art in der Komödie oder anklagend in gesellschaftskritischen Filmen, stets jedoch mit Phantasie und Originalität. Im Kino liegen Stimmkarten aus, mit denen die Besucher des Festivals ihren Lieblingsfilm auswählen können. Im Dezember wird dann bundesweit der Cinema Italia-Publikumspreis bekanntgegeben.

Die Filme werden in der Originalfassung gezeigt (mit deutschen Untertiteln) und versprechen ein anregendes und authentisches Erlebnis. Die DIG und die KAMERA wünschen eine wunderbare „Italienische Kinoreise“.

Buona visione!

 

Mit italienischen Grüßen

verbleiben die Filmreisenden aus Filmhaus, Lichtwerk und Kamera

 

Alle Filme und Termine im Lichtwerk www.lichtwerkkino.de  

Alle Filme und Termine in der Kamera www.kamera-filmkunst.de

 

CINEMA! ITALIA! In der „Kamera“

 

Freitag 16.11., um 19Uhr

COME UN GATTO IN TANGENZIALE / WIE EINE KATZE AUF DER AUTOBAHN

Der feinsinnige Giovanni ist ein Intellektueller und berät die EU bei Projekten zur sozialen Integration. Er wohnt mit seiner 14jährigen Tochter zwischen Bücher und Bildern in einem schönen Apartment in der Innenstadt von Rom. Monica lebt in einem heruntergekommen Wohnbunker am Stadtrand und hat die Probleme multikultureller Integration täglich vor der Haustür. Ihre Patchwork-Familie besteht aus einem ebenfalls 14jährigen Sohn und zwei kleptomanischen Halbschwestern. Würden die beiden sich je kennenlernen?

Wohl kaum. Doch plötzlich gibt es eine Liebesbeziehung zwischen ihren pubertierenden Kindern. Giovanni und Monica verbindet nur eines: der Wunsch, diese Beziehung zu sabotieren. Doch das ist leichter gesagt als getan... Wurde in Italien zum großen Publikumserfolg.

 

Sonntag 18.11., um 15Uhr

TARANTA ON THE ROAD

Kurz nach dem arabischen Frühling 2011 erreichen Amira und Tarek, zwei tunesische Migranten, die eigentlich nichts gemeinsam haben, die italienische Küste in Apulien. Durch Zufall treffen sie dort auf eine lokale Musikband namens „Die Evangelisten“, die für kleine Gagen von einem Volksfest zum nächsten zieht. Die drei Bandmitglieder halten die beiden Tunesier für ein Paar, das ein Kind erwartet, und entscheiden sich, ihnen zu helfen, Frankreich zu erreichen. Obwohl sie selber genug eigene Probleme haben. Die Reise, die Angst, die Liebe, die unsichere Zukunft und der Wunsch, den eigenen Weg zu finden, verbinden alle in einer Erfahrung, die ihre Leben womöglich für immer verändern wird.

 

Montag 19.11., um 19Uhr

L’EQUILIBRIO / IM GLEICHGEWICHT

Giuseppe, ein Priester aus der Region Kampanien, arbeitet in einer Gemeinde in Rom. Nach einer Glaubenskrise bittet er den zuständigen Bischof um Versetzung in eine Gemeinde seiner Heimat. Dort soll er den Pfarrer Don Antonio ersetzen, einen charismatischen und wortgewandten Mann, der von allen geschätzt und geachtet wird. Bevor er geht, führt Don Antonio Giuseppe in die harte Realität des Stadtviertels ein. Als Giuseppe dann auf sich allein gestellt ist, versucht er der Gemeinde auf jede Art zu helfen, stößt aber zunehmend auf den Widerstand der organisierten Kriminalität, die den Ort beherrscht. Dennoch beschließt er, seinen Weg ohne Angst und mit Mut und Hartnäckigkeit weiterzugehen.

 

Donnerstag 22.11., um 19Uhr

FORTUNATA

Schauspielstar Sergio Castellitto läuft auf dem Regiestuhl zur Hochform auf, macht Kino mit überschäumendem Temperament und nutzt nicht zufällig die gleichen römischen Schauplätze wie Pasolinis Klassiker Mamma Roma. Zum Ereignis wird der Film aber durch Jasmine Trinca, die hier voll unbändiger Energie eine starke Frauenfigur porträtiert, die sich niemals unterkriegen lässt. Für ihre fantastische Leistung wurde sie sowohl beim Festival von Cannes als auch bei den italienischen Filmpreisen David di Donatello als beste Darstellerin ausgezeichnet.

 

Sonntag 25.11. um 15Uhr

TUTTO QUELLO CHE VUOI / ALLES WAS DU WILLST

Alessandro ist 22 und hängt den ganzen Tag mit seinen Freunden aus dem Viertel auf der Piazza rum. Widerwillig nimmt er auf Druck seines Vaters einen Job an. Er soll den 85jährigen Poeten Giorgio auf Spaziergängen begleiten. Ein Dichter, der von seiner Umwelt längst vergessen worden ist. Die Begegnung mit dem Alten, dem die zunehmende Alzheimer-Krankheit die Klarsicht, aber nicht Würde und Eleganz geraubt hat, verändert Alessandro, ohne dass es ihm und seinen Freunden bewusst wird. Francesco Bruni, langjähriger erfolgreicher Drehbuchautor, ist mit seinem Regiedebut Scialla Eine Geschichte aus Rom (Cinema Italia 2012) noch in bester Erinnerung. Sein neuer Film ist eine liebevolle und stimmige Komödie.

 

Dienstag 27.11., um 19Uhr

AMMORE E MALAVITA / LOVE & CRIME

Das gab’s noch nie: ein knallbuntes Mafia-Musical mit jeder Menge schräger Gesangs- und Tanzeinlagen: Da schmettert ein Toter im Sarg, Touristen genießen das Feeling, bei einer Besichtigungstour stilgerecht ausgeraubt zu werden, und die unter Hausarrest stehenden Kleinkriminellen winken im Takt von den Balkonen. Die umwerfende Mischung aus Gangsterfilmparodie, anrührender Liebesgeschichte und neapolitanischem La La Land kam nicht nur beim Festival von Venedig sehr gut an, sondern wurde auch mit zehn italienischen Filmpreisen David di Donatello ausgezeichnet, darunter „Bester Film“, „Beste Regie“ und „Beste Nebendarstellerin“ (Claudia Gerini).

 

Das sind unsere Neustarts in KAMERA und LICHTWERK in dieser Kinowoche:

 

AUFBRUCH ZUM MOND / Kamera

Eine formal virtuose filmische Nacherzählung der Geschichte des US-Programms der bemannten Raumfahrt in den 1960er-Jahren bis zur Mondlandung 1969. Konzentriert auf den Astronauten Neil Armstrong als zentrale Figur, zeichnet der Film detailliert die ineinandergreifenden Prozesse aus technischem Fortschritt, NASA-Politik und gesellschaftlichem Klima nach. Während ihm in der Inszenierung maßgeblicher Situationen des Weltallprogramms herausragende Spannungssequenzen gelingen, liegt seine Stärke ebenso sehr in den ruhigeren Passagen und der Spiegelung der zunehmenden Frustration über Rückschläge und Phasen der Stagnation in der Ehe der Armstrongs. Angenehm fällt zudem die Vermeidung von Hollywood-Heldenbildern auf. – Sehenswert (Filmdienst)

 

#FEMALE PLEASURE / Lichtwerk

Fünf Frauen aus unterschiedlichen Weltkulturen berichten über ihren schmerzhaften Weg, um sich von leib- und frauenfeindlichen Vorstellungen zu befreien, wie sie in den Traditionen ihrer jeweiligen Religion begründet sind. In der Verteufelung weiblicher Sexualität, aber meist auch in der Doppelmoral, mit der die Männer dies zu ihrem Vorteil umdeuten, finden sich viele Gemeinsamkeiten zwischen Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus und Hinduismus. Der Mut der couragierten Protagonistinnen, aus diesen Strukturen auszubrechen, vermittelt ein starkes Aufbruchssignal und fordert zu einer intensiveren Gesellschafts- und Genderdebatte auf. (Lichtwerk)

 

JULIET NAKED / Lichtwerk

Mit seiner obsessiven Verehrung für einen US-amerikanischen Rockmusiker, der sein letztes Album fast 25 Jahre zuvor veröffentlichte, stößt ein britischer Akademiker seine Freundin vor den Kopf. Als sie eine Negativkritik zu historischen Aufnahmen des Musikers auf der Website ihres Partners platziert, nimmt der ganz und gar nicht so bewundernswerte frühere Künstler Kontakt mit ihr auf. Alltagsnah inszenierte und gut besetzte Adaption eines Romans von Nick Hornby. (Filmdienst)

 

WAS UNS NICHT UMBRINGT / Lichtwerk und Kamera

Bei einem passionierten, insgeheim aber von den Problemen seiner Patienten manchmal auch überforderten Therapeuten laufen die Fäden eines breitgefächerten Personenreigens zusammen, aus denen das Auf und Ab im Leben der Hamburger Großstädter zum mal melancholisch dunklen, insgesamt aber eher heller gefärbten Netz gewoben ist. Der geschmeidige Ensemblefilm lotet als eine Art Kaleidoskop aus Trauer, Wut, Hoffnung und Zuversicht die Kraft gemeinsamen Redens aus, durch die sich manche Perspektive verrücken lässt. Glänzend besetzt und hervorragend gespielt. (Filmdienst)

 

Weiter im Programm:

 

25 KM/H / Kamera

Zwei höchst unterschiedliche Brüder, der eine ein schüchterner Tischler, der andere ein oberflächlicher Manager, treffen nach über 30 Jahren Funkstille anlässlich der Beerdigung ihres Vaters im Schwarzwald wieder aufeinander. Trotz Groll und Entfremdung entschließen sie sich, nun eine Idee umzusetzen, den sie als Teenager gehegt haben: auf dem Mofa quer durch Deutschland zu knattern, vom Marktplatz in Löchingen bis zum Timmendorfer Strand an der Ostsee. Unterhaltsames, mitunter sehr komisches Road Movie, das die Versatzstücke des Genres gegen den Strich bürstet und immer wieder mit optischem Slapstick überrascht, ohne die Wunden und Traumata der Vergangenheit aus den Augen zu verlieren. Die lebendig geschriebenen Dialoge werden von den beiden Hauptdarstellern spielfreudig interpretiert. (Filmdienst)

 

BOHEMIAN RHAPSODY / Lichtwerk

In den 1970er-Jahren schließen sich vier britische Musiker zur Rockband „Queen“ zusammen und steigen bald zu einer der erfolgreichsten Gruppen der Musikgeschichte auf. Ihrem exaltierten Frontmann Freddie Mercury steigt der Ruhm dabei allerdings zu Kopf, sodass er sich eine jahrelange Auszeit nimmt, bevor er sich für das „Live Aid“-Konzert 1985 noch einmal mit der Band vereint. Eingängige, unterhaltsame Filmbiografie über die Genese der Band und ihres Leadsängers, die vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den Musikern und die Ränkespiele im Hintergrund thematisiert. Das Phänomen Queen wird daneben nur oberflächlich gestreift, vermittelt sich aber durch die mitreißenden Musiknummern. (Filmdienst)

 

DER TRAFIKANT / Lichtwerk

Ein etwas verträumter 17-Jähriger aus dem Salzkammergut wird 1937 nach Wien geschickt, um in einer Trafik als Gehilfe zu arbeiten. Bald erlebt er aus nächster Nähe die Angriffe der Nazi-Anhänger, die seinen antifaschistischen Chef bedrohen, auch vor jüdischen Trafik-Kunden wie dem Psychoanalyse-Begründer Sigmund Freud nicht Halt machen und ihn selbst schließlich zu einer Positionierung zwingen. Verfilmung des gleichnamigen Romans von Robert Seethaler, die dessen Detailgenauigkeit weitgehend übertragen kann. In der Bebilderung der Nazi-Zeit eher konventionell und nicht immer geglückt, insgesamt aber insbesondere dank kongenialer Besetzung ein eindrücklicher Film. Pointiert vermittelt er die zeitlose Botschaft einer Unvereinbarkeit von Anstand und Gewissen mit Hass und Gewalt. (Filmdienst)

 

DER VORNAME / Lichtwerk

Als ein werdender Vater bei einem Abendessen im Familienkreis ankündigt, sein Kind „Adolf“ nennen zu wollen, entzündet sich ein Streit über die moralische Fragwürdigkeit und mögliche Auswirkungen dieses Plans, der unterdrückte Animositäten, Geheimnisse und Vorwürfe ans Licht befördert. (Filmdienst)

 

MACKIE MESSER: BRECHTS DREIGROSCHENFILM / Lichtwerk

Im Jahr 1930 kam es um die Verfilmung von Bert Brechts „Dreigroschenoper“ zu erheblichen juristischen Auseinandersetzungen, weil der Autor den Stoff fürs Massenmedium radikalisieren wollte, was den Intentionen der Produktionsfirma aber zuwiderlief. Das daraus resultierende Brecht-Exposé „Die Beule“ dient jetzt einer fulminanten Vergegenwärtigung jener Vorgänge, die mit tragfähigen Blick auf Figur und Werk von Brecht einen temperamentvoll-wuchtigen Zugang zu dem komplexen Stoff wählt. Der zwischen Fakten und Fiktion, Werk und Kommentar changierende Film bietet intellektuelles Dauerfeuer für Brechtkenner, ein spielfreudigen Darsteller-Ensemble und alle Weill-Songs, aber auch unmissverständlichen Aktualisierungen in Richtung Finanzkapital und amtierendem US-Präsidenten. (Filmdienst)

 

WERK OHNE AUTOR / Lichtwerk

Ein junger Maler flieht kurz vor dem Mauerbau aus der DDR in die Bundesrepublik und verliebt sich in eine Studentin, deren Vater jedoch seine Kindheitstraumata aus der NS-Zeit befeuert, da dieser als Euthanasie-Arzt für den Tod der geliebten Tante verantwortlich war. Das mit gewaltigem Aufwand und viel deutscher Schauspiel-Prominenz in Szene gesetzte Künstlerdrama frei nach der Biografie von Gerhard Richter schlägt einen großen historischen Bogen durch drei Jahrzehnte deutscher (Unheils-)Geschichte. Mit der Emphase großer Hollywood-Epen versucht das kulissenhafte Drama, eine romantisch verklärte Wahrheit der Kunst gegen die NS-Ideologie in Stellung zu bringen. (Filmdienst)

 

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