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Newsletter zum Filmkunst-Programm vom 12.7. bis 18.7.2018

 

Liebes Lichtwerk- und Kamera-Publikum!

 

Am 3.7.2018 starb der Kameramann Robby Müller. Viele werden seine Bilder aus bekannten Filmen kennen. Müller arbeitete mit Wim Wenders, Jim Jarmusch, Lars von Trier, Sally Potter, Michael Winterbottom, Michelangelo Antonioni, Andrzej Wajda u.a. Am häufigsten arbeitete Müller mit Wim Wenders. Zu seinem Tode schreibt Wenders: „Ach, Robby!

Ziemlich genau 50 Jahre ist das her, daß wir uns kennengelernt haben. Du warst Assistent des legendären holländischen Chefkameramanns Gerard Vandenberg, und ich noch Filmstudent, der das Glück hatte, eine kleine Rolle in dem Film spielen zu dürfen, den Ihr damals in München gedreht habt: „Liebe und so weiter“. Ich war sehr beeindruckt von Dir, diesem supercoolen Typen, der mit einer Hand Schärfe ziehen und mit der anderen in seiner Hosentasche eine Zigarette drehen konnte. Bald darauf haben wir unseren ersten gemeinsamen Kurzfilm gemacht: „Alabama“. Lang ist das her…

Du hast durch Deine Arbeit das Handwerk und die Kunst der Kameraführung und des Lichtsetzens erneuert und vorangetrieben. Du konntest wie kaum ein anderer in Deinen Bildern Stimmungen erfassen und Zustände beschreiben, die mehr über Charaktere erzählten als lange Dialoge und dramaturgische Strukturen. Du wußtest, wie man für jeden Film ein ganz eigenes Klima erzeugt, in dem die jeweiligen Figuren seiner Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes „gut aufgehoben“ waren. Für eine Handvoll Filmemacher, von denen ich einer war, warst Du der wichtigste Wegbegleiter, für Hans W., Jim, Lars, Steve. Und Du warst ein Vorbild für eine ganze Generation von jungen Kameramännern.

Ich vermisse Dich arg.

Du wirst von vielen schmerzlich vermißt.

Wim Wenders“

 

Mit betrübten Grüßen
verbleiben die Filmtrauergäste aus Filmhaus, Lichtwerk und Kamera

 

Alle Filme und Termine im Lichtwerk www.lichtwerkkino.de

Alle Filme und Termine in der Kamera www.kamera-filmkunst.de

 

Unsere neuen Filme in KAMERA und LICHTWERK

 

AM STRAND / Kamera

Ein junger Mann und eine junge Frau verbringen ihre Hochzeitsnacht 1962 in einem Hotel im englischen Dorset. Doch ihre körperliche Annäherung verkrampft zusehends; während der Mann mit seiner Erregung kämpft, friert die Frau immer mehr ein. Das Paar scheitert allerdings nicht an seinen sozialen oder ökonomischen Unterschieden, sondern an sexueller Unerfahrenheit und dem Fehlen einer Sprache der Liebe. Das nach dem gleichnamigen Roman von Ian McEwans inszenierte Liebesdrama entfaltet die Entfremdung der Liebenden als lange kammerspielartige Hotelszene. In Rückblenden zeichnet sich unscharf ein Gesellschaftsporträt der beginnenden 1960er-Jahre ab. (Filmdienst)

AUF DER SUCHE NACH INGMAR BERGMANN / Kamera

Die Filmemacherin Margarethe von Trotta wagt ausgehend von ihrer eigenen lebenslangen Bewunderung für den schwedischen Regisseur Ingmar Bergman eine dokumentarische Annäherung an dessen Leben und Werk. Ihre entspannten Gespräche mit Weggefährten, anderen Regisseuren und Filmexperten führen zu markanten wie überraschenden Bewertungen von Bergmans Arbeit, während der Blick auf seine Persönlichkeit zwiespältiger ausfällt. Der persönliche Zugang bedingt zwangsläufig viele Leerstellen, weshalb der formal eher konventionelle Film vor allem als Einladung funktioniert, eigene Zugänge zu Bergmans Filmen zu finden. (Filmdienst)

 

DIE BRILLANTE MADEMOISELLE NEILA / Kamera

Ein eitler französischer Rhetorik-Professor wird von der Universität verdonnert, eine Jura-Studentin aus den Banlieues von Paris in der Kunst des Disputierens zu schulen, da er gegen sie während einer Vorlesung ausfällig wurde. Das Duell der beiden ungleichen Streithähne kommt nicht ohne jede Menge gegenseitiger Vorurteile und explosiver Reibungen aus, schließt aber auch einen versöhnlichen Brückenschlag mit ein. Die anfangs kühl beobachtende, auf Dauer aber warmherzige Komödie ist ein Geschenk an die beiden Hauptdarsteller und plädiert nachdrücklich für Toleranz und Humanität. (Filmdienst)

 

CANDELARIA / Kamera

Ein altes kubanisches Ehepaar entdeckt Mitte der 1990er-Jahre, als der Inselstaat seine bis dahin schwerste Wirtschaftskrise durchlebte, in einer Hi8-Videokamera eine Art Wunderelixier, das seine erloschene Beziehung vitalisiert und zu neuer Lebensfreude verhilft. Das bolero-hafte Kammerspiel verbindet überzeugend Einsichten ins wechselhafte Wesen der Liebe mit melancholischen Gesellschaftsreflexionen und dem Wissen um die grundsätzliche Vergänglichkeit allen Seins. Getragen wird der zurückgenommene Film von zwei charismatischen Hauptdarstellern, die ihren widersprüchlichen Charakteren eine große Liebenswürdigkeit verleihen.

 

FOXTROT / Lichtwerk

Ein filmisches Triptychon über den Tod eines jungen israelischen Soldaten. Der Film beginnt mit der Todesnachricht, die den Eltern vom Militär wenig sensibel übermittelt wird. Danach sieht man das Leben des Sohnes an einem einsamen Posten in der Wüste, wo er mit anderen die Grenze bewacht. Der dritte Teil beobachtet ein Jahr später die Eltern, deren Trauer nicht verflogen ist. Das streng strukturierte Drama wechselt mit jedem Teil seine Bildästhetik, die Gefühl und Gleichgültigkeit, Schönheit und Brutalität durch einen pointierten Stilwillen auch visuell grandios spürbar macht. Zugleich versteht sich der Film als Kritik an der israelischen Politik und den militärischen Vorgehensweisen. (Filmdienst)

 

DIE FRAU, DIE VORAUSGEHT / Lichtwerk

Im Frühjahr 1889 reist die verwitwete Malerin Catherine Weldon von New York nach North Dakota, um im Indianerreservat den Sioux-Häuptling Sitting Bull zu porträtieren. Durch den Kontakt mit dem scheinbar gebrochenen Indianer entsteht eine auf Respekt basierende Freundschaft, mit der sich zwei unterdrückte Seelen von einer repressiven Gesellschaft emanzipieren. Das eindrückliche, wortreiche Drama ist gegen die Genreklischees inszeniert und braucht sich mit seinen kraftvoll-epischen Bildern nicht hinter den modernen Klassikern des Westerns zu verstecken. (Filmdienst)

 

IN DEN GÄNGEN / Lichtwerk

Ein junger Mann fängt nach seiner Entlassung aus dem Knast als Mitarbeiter in einem Großmarkt an, wo er sich schnell eingewöhnt, weil ihn ein älterer Kollege unter die Fittiche nimmt und er sich überdies in eine Angestellte verliebt. Der leise, feinsinnige Film entfaltet eine subtile Liebesgeschichte mit großem atmosphärischem Zauber, ausgefeilten Alltagsdialogen und einem großen Augenmerk auf die scheinbar banale Arbeitswelt. Ästhetisch knüpft die Inszenierung an eine (post-)sozialistische Kunstauffassung an, die Hochkultur und Arbeiterklasse versöhnen wollte. In seiner sublimen Ästhetik und Dezenz hebt sich der stille, hervorragend besetzte Film wohltuend ab. (Filmdienst)

 

LIEBE BRINGBT ALLES INS ROLLEN / Lichtwerk

Ein 50-jähriger Manager, der es auf oberflächliche Amouren anlegt, wird von einer Frau irrtümlich für einen Rollstuhlfahrer gehalten. Statt das Missverständnis aufzuklären, will er sie über ihr Mitgefühl erobern, lernt dann aber ihre Schwester kennen, die wirklich im Rollstuhl sitzt und mit ihrem lebensfrohen Charme ungewohnte Gefühle bei dem Playboy weckt. Um sie mit dem Eingeständnis seiner Lüge nicht vor den Kopf zu stoßen, hält er an seiner vorgetäuschten Behinderung fest. Die warmherzige, gut besetzte romantische Komödie wirbt auf sympathische Art für den Abbau von Vorurteilen, schießt in der Anhäufung peinlicher Situationen aber mitunter übers Ziel hinaus. (Filmdienst)

 

PAPST FRANZISKUS – EIN MANN SEINES WORTES /Lichtwerk

Ein Porträt von Jorge Mario Bergoglio, der seit 2013 als Papst Franziskus Oberhaupt der katholischen Kirche ist. Regisseur Wim Wenders will damit einen Film mit, nicht über den Papst inszenieren und macht ihn zu einer Plattform, über die der Papst für ihn zentrale Botschaften vermittelt: Die Forderung nach Solidarität mit den Armen und nach einem respektvollen Umgang mit der Schöpfung sowie von Menschen, Nationen und Religionen miteinander – im Geist von Bergoglios “Namensgeber” Franziskus von Assisi, dessen Vorbild mittels Sequenzen, die wie Passagen aus einem Stummfilm-Porträt des Heiligen inszeniert sind, heranzitiert wird. Wenders verwebt Archivaufnahmen von Reisen und Reden des Papstes mit Passagen aus vier langen Gesprächen, die er im Verlauf von zwei Jahren mit ihm führte, und macht daraus eine intensive Begegnung, die auf kritische Distanz bewusst verzichtet, um mittels Film jene Nähe herzustellen, die Franziskus selbst als Kern seiner pastoralen Arbeit sieht. (Filmdienst)

 

THE RIDER / Kamera

Ein junger indianischer Pferdetrainer wird bei einem wilden Ritt aus dem Sattel geworfen und so schwer verletzt, dass er künftig nicht mehr reiten darf. Vor dem Hintergrund des Lebens in einem Indianerreservat in South Dakota beschreibt der Film die geistigen und körperlichen Folgen des verhängnisvollen Sturzes. Die fast dokumentarisch nachgestellten Szenen werden von dem realen Trainer, dem sie zugestoßen sind, und von dessen Familie und Freunden gespielt. Ihre Authentizität wird durch die präzise beobachtende Kamera und eine unprätentiöse, höchst aufmerksame und sensible Inszenierung wirkungsvoll unterstützt. Bei aller Wirklichkeitstreue durchweht ein Hauch von Melancholie und Poesie den Film, was ihm einen eigenen, unverwechselbaren Stil verleiht. (Filmdienst)

 

SWIMMING WITH MEN / Kamera

Ein Steuerberater in der Midlife-Crisis schließt sich einer Gruppe von männlichen Synchronschwimmern an und bereitet sich mit ihnen auf die Weltmeisterschaft in Mailand vor. (Filmdienst)

 

DIE WUNDERÜBUNG / Lichtwerk

Ein Therapeut und ein krisengebeuteltes Ehepaar sind die Protagonisten von „Die Wunderübung“, einem Dreipersonen-Kammerspiel, das unter der Leitung eines „Spielführers“ eine Duellkonstellation durchspielt. Inszeniert hat den Rede- und Streitmarathon der österreichische Regisseur Michael Kreihsl, der das Theaterstück von Daniel Glattauer im Jahr 2015 bereits in den Wiener Kammerspielen auf die Bühne brachte.

Die Historikerin Joana und der Luftfahrtingenieur Valentin Dorek haben sich vor 17 Jahren beim Tauchen kennengelernt und ineinander verliebt. Sie heirateten, bekamen zwei Kinder, hatten Affären und schraubten sich über Fragen fehlender Verantwortung, Vertrauen und Zuwendung in eine Spirale aus Gehässigkeiten und Vorwürfen hinein. (Esther Buss/Filmdienst)

 

ZWISCHEN SOMMER UND HERBST / Lichtwerk

Zwei Frauen verlieben sich, als sie es am wenigsten erwarten: bei einer nächtlichen Begegnung am Kühlschrank. Die 17-jährige Lena ist gerade mit der Schule fertig, plant einen Auslandsaufenthalt in Argentinien und macht gerade den Führerschein. In einer heißen Sommernacht lernt sie die neue Freundin ihres Bruders Jonas kennen. Eva ist 24, studiert Sozialpädagogik und genießt das Leben mit Jonas. Die beiden jungen Frauen freunden sich an und schnell ist Eva ins Familienleben integriert. Als Eva sie küsst, gerät Lenas Welt ins Wanken. Mit viel Dialogwitz kommen sich zwei Menschen langsam näher, die gar nicht auf der Suche nach Liebe waren.

Zwischen Sommer und Herbst ist der erste Spielfilm von Regisseur und Drehbuchautor Daniel Manns. Zusammen mit dem Team von crosseyed bear fiction wurde der bildgewaltige Sommerfilm in Bielefeld und Umgebung sowie in Luxemburg produziert.

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