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Newsletter zum Filmkunst-Programm vom 8.6. bis 14.6.2017

 

Liebes Lichtwerk- und Kamera-Publikum!

 

Verrückte Sache. In dieser Kinowoche spielen wir in der KAMERA gleich fünf Dokumentarfilme. Die Titel von WHITNEY und BEUYS sagen schon alles. Hier geht es um prominente Köpfe, die ziemlich unterschiedlich agierten. Besser gesungen hat in jedem Falle Whitney Houston, Johannes Beuys beeindruckt hingegen mit seiner Röchel-Performance vor einem konsternierten Promi-Publikum. WHITNEY ist eindeutig an den Aspekten der Sängerin jenseits der Kunstfigur interessiert. Bei BEUYS bleibt das Private fast komplett außen vor, seine Kunstphilosophie und sein Direktheit stehen im Vordergrund. Montiert aus tausenden Archivalien nimmt BEUYS den Zuschauer mit auf eine Zeitreise, als eine Muffgesellschaft aus ihrer Verkrustung gesprengt wurde. DENK ICH AN DEUTSCHLAND IN DER NACHT ist eine intensive Spurensuche im Technodschungel. Mit DJanes, die in die Jahre gekommen sind und es immer noch nicht lassen können. Überzeugungstäter mit Körperbotschaften. YOU’LL NEVER WALK ALONE erklärt sich für jeden Fußballfan von selbst: wieso wird dieses Lied in vielen Stadien von den Fans voller Inbrunst gesungen? Wo kommt es her und wie ist es zu den Fans gelangt? GAYBE BABY aus unserer Reihe INSIGHT REALITY nimmt uns mit in Familien mit homosexuellen Eltern. Wenn wir der Propaganda der neuen Rechten glauben wollen, ein Blick in die Hölle. Pervers! Die armen Kinder! Dass Regenbogenfamilien keine Horde verrückter Aliens sind, ist klar: „Muss man sehen!“ sagt der britische „Guardian“. Und das meinen wir ebenfalls.

 

Mit dokumentierten Grüßen
verbleiben die Filmbeuysngirls aus Filmhaus, Lichtwerk und Kamera

 

Alle Filme und Termine im Lichtwerk www.lichtwerkkino.de

Alle Filme und Termine in der Kamera www.kamera-filmkunst.de

 

 

Unsere neuen Filme in KAMERA und LICHTWERK

 

BEUYS / Kamera

Porträt des Künstlers Joseph Beuys (1921-1986), der mit seinen häufig aus Fett und Filz gestalteten Installationen nicht nur die kulturelle Öffentlichkeit aufwühlte, sondern auch mit seinen politischen Interventionen für Aufsehen sorgte. Beuys’ ikonische Erscheinung und seine Streitbarkeit machten ihn zum begehrten Objekt der Medien, was der materialreiche, in einem langen Konzentrationsprozess entstandene Dokumentarfilm dazu nutzt, den „ganzen“ Beuys vorzustellen. Die collagenartige Gestaltung erzeugt eine große Unmittelbarkeit, die den historischen Abstand aufhebt und Beuys’ Werk ebenso wie seine Botschaft für die Gegenwart erschließt. - Sehenswert ab 16. (Filmdienst)

 

BORN TO BE BLUE / Lichtwerk

In den 1950er-Jahren galt der US-amerikanische Jazz-Trompeter und Sänger Chet Baker (1929-1988) als „James Dean des Jazz“, bis er dieses Image durch seine Heroinsucht ruinierte. Die fiktional unterfütterte Künstlerbiografie zeichnet weniger Bakers Karriere nach, sondern handelt eher davon, welche Entscheidungen ein Künstler zu treffen hat, im Fall Baker entweder für Drogen oder für Musik. Aufbauend auf Bakers biografischen Tiefpunkt, als er 1966 in Italien ins Gefängnis musste, entwickelt das in der Hauptrolle hingebungsvoll gespielte Drama eine Comeback-Geschichte, in der freilich nur wenig von der existenziellen Verlorenheit des Musikers spürbar wird. - Ab 14. (Filmdienst)

 

CHURCHILL / Kamera

Im Juni 1944 will der britische Premierminister Winston Churchill US-General Dwight D. Eisenhower von der Landung der Alliierten in der Normandie abbringen, weil er hohe Verluste befürchtet. Als dies misslingt, arbeitet er eigene Pläne für den D-Day aus. Der nur wenige Tage umfassende biografische Abriss aus dem Leben des britischen Staatsmannes will kein Heldenepos sein und zeichnet Churchills innere Zerrissenheit als dessen Stärke. (Filmdienst)

 

DENK ICH AN DEUTSCHLAND IN DER NACHT / Kamera

Vierter Teil einer Auseinandersetzung des Dokumentaristen Romuald Karmakar mit Techno und DJ-Kultur. Mit großer Sympathie beobachtet der Film fünf in die Jahre gekommene Stars der Szene im Studio wie im Club, wobei jeder Musiker Raum für seine Sichtweise bekommt. Es gibt anekdotische Geschichten, lange sinnliche Beobachtungen vom Dancefloor, aber auch Aufnahmen der leeren Hallen, die im treibenden Fluss der Techno-Bilder für Momente der Ruhe sorgen. Am Rand deuten sich Änderungen an, da die Protagonisten nach 30 Jahren in der Szene langsam ihr Alter spüren. - Ab 14. (Filmdienst)

 

GAYBE BABY / Kamera

n einer Zeit, in der die Welt noch immer die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Familien in Frage stellt, nimmt uns GAYBY BABY mit in das Zuhause von vier Kindern homosexueller Eltern. Aus der Perspektive der Kinder erzählt, ist GAYBY BABY ein lebendiges, bewegendes Portrait von Regenbogenfamilien, das einen erfrischend ehrlichen Blick auf das wirft, was wirklich zählt im Leben. „Muss man sehen.“ The Guardian

 

HAPPY BURNOUT / Kamera

Ein sorg- und gedankenlos in den Tag lebender Langzeitarbeitsloser mit Punk-Attitüde kann sich nicht länger dem „System“ verweigern, als ihn seine Sachbearbeiterin mit der Diagnose „Burnout“ zur Therapie verdonnert. In einer Klinik begegnet er einigen wirklich psychisch Kranken, die dringend der Heilung, aber auch seiner Zuneigung und Freundschaft bedürfen. Sanft-dramatische Komödie, die mit guten Darstellern und inszenatorisch leichter Hand um Themen wie Lebensangst und Daseinsflucht kreist, wobei sie, ohne allzu tief zu loten, aber sympathisch-skurril an mehr Verständnis sowie an Mit- und Selbstwertgefühl appelliert. (Filmdienst)

 

IN ZEITEN DES ABNEHMENDEN LICHTS / Lichtwerk

Im Herbst 1989 richtet die Ehefrau eines verdienten SED-Parteigenossen eine Geburtstagfeier für den 90-jährigen Jubilar aus. Während des Festtags, der nach den immer gleichen Ritualen einer versteinerten Gesellschaft abläuft, soll tunlichst nicht über Perestroika oder die Massenflucht aus der DDR gesprochen werden, gleichwohl drängen konfliktreiche (Familien-)Geheimnisse ans Tageslicht. Die Verfilmung des Romans von Eugen Ruge kreist um die glänzend gespielte Figur des sozialistischen Granden und taucht das Geschehen inszenatorisch in ein betont altmodisch-vergilbtes Licht. Der Reichtum der literarischen Vorlage, insbesondere ihre kritische Analyse der DDR-Gesellschaft, wird auf eine Mär aus vergangenen Zeiten eingekürzt. (Filmdienst)

 

JAHRHUNDERTFRAUEN / Lichtwerk

Eine alternde, alleinerziehende Mutter im kalifornischen Küstenstädtchen Santa Barbara fühlt sich von den Anforderungen der Pubertät ihres spät geborenen, 15-jährigen Sohns überfordert und bittet die beiden Mitbewohnerinnen ihres viktorianischen Anwesens um Hilfe. Eine humorvolle und bewegende, ebenso eigenwillig wie meisterhaft inszenierte Annäherung an das Enigma des Mutterseins. Getragen von der vorzüglichen Hauptdarstellerin, aber auch von profiliert interpretierten Nebenrollen fesselt die Beschreibung der Mutter-Sohn-Beziehung vor dem Hintergrund einer sich verändernden Gesellschaft. - Sehenswert ab 16. (Filmdienst)

 

KUSS VON BEATRICE / Lichtwerk

Eine Hebamme, die ganz in ihrem Beruf aufgeht, lässt sich darauf ein, der früheren Geliebten ihres Vaters beizustehen, die nur noch wenige Monate zu leben hat. Der Umgang mit der mondänen Frau bewirkt, dass auch sie selbst mehr an ihr eigenes Glück zu denken wagt. Gelassen und mit leisem Humor erzähltes Drama um die Freundschaft zweier gegensätzlicher Frauen, sorgfältig in der Zeichnung der Sphären. (Filmdienst)

 

RÜCKKEHR NACH MONTAUK / Lichtwerk

Ein Schriftsteller kommt für ein Wochenende nach New York, um seinen neuen, autobiografisch gefärbten Roman vorzustellen, in dem es um eine vor Jahren gescheiterte Liebe geht. Er besucht seine einstige Geliebte, um seinen Gefühlen für sie nachzuspüren, wobei er während einer Reise mit ihr ans Meer bei Montauk mit unerwarteten Einsichten konfrontiert wird. Eine melancholische, vorzüglich gespielte und inszenierte Annäherung an existenzielle Probleme von Alter und Tod, Selbstzweifel und die Befangenheit in gelebten Rollen. Volker Schlöndorffs sehr persönliche Verbeugung vor Max Frisch bewegt sich souverän auf der unscharfen Grenze von Fiktion und Realität und setzt subtil Leben und Kunst miteinander ins Verhältnis. - Sehenswert ab 16. (Filmdienst)

 

SCHLÖSSER AUS SAND / Kamera

Ein seit einiger Zeit getrenntes Paar kommt noch einmal für ein Wochenende in der Bretagne zusammen, wo die Frau das Haus ihres verstorbenen Vaters verkaufen will. Druck und Gereiztheit beschwören neue Spannungen herauf, doch entsteht durch die Zweisamkeit auf engem Raum auch die Möglichkeit eines Neuanfangs. Kammerspielartiges Drama, das gegen seine Handlungsarmut eine höchst stimmungsvolle Rauminszenierung und hervorragende Darsteller ins Gefecht führt. Flachere Elemente und Verfremdungsmittel stören den Fluss des Films, der gleichwohl bis zum Ende fesselt. (Filmdienst)

 

SONG TO SONG / Kamera

Der neue Film von Terrence Malick mit Michael Fassbender, Rooney Mara, Ryan Gosling, Natalie Portman, Cate Blanchett, Holly Hunter: Vor der Kulisse der Musikszene von Austin, Texas, entspinnt sich das Dreiecksverhältnis einer jungen Frau mit einem Singer-Songwriter und einem selbstsüchtigen Musikproduzenten, das bröckelt, als der Produzent eine Kellnerin in sein Leben aus „Sex, Drugs und Rock’n‘Roll“ zieht. Ohne lineare Erzählweise entwickelt der visuell herausragende Film einen elegischen Bewusstseinsstrom der Figuren, der sich im wild durch die Musik-Genres flanierenden Soundtrack spiegelt. Die betörenden Bilder reflektieren die Oberflächlichkeit der hedonistischen Lebensentwürfe, an denen die Figuren zerbrechen oder sich nach beständigeren Fahrwassern sehnen. (Filmdienst)

 

THE DINNER / Kamera

Zwei gutsituierte Brüder und ihre Ehefrauen treffen sich in einem Nobelrestaurant, um über ein heikles Thema zu diskutieren: Die Söhne beider Paare haben ein Verbrechen begangen, nun müssen die Eltern entscheiden, ob sich die Jungen der Polizei stellen sollen oder ob alles vertuscht werden soll. Die Verfilmung des niederländischen Romans „Angerichtet“ von Herman Koch pendelt zwischen Restaurant-Szenen und Rückblenden und breitet den moralischen Konflikt vielschichtig zwischen Satire und Drama aus. Dabei überträgt die Inszenierung den Stoff auf US-amerikanische Verhältnisse und deutet ihn als Abgesang auf die liberale Elite des Landes. - Sehenswert ab 16. (Filmdienst)

 

WHITNEY – CAN I BE ME / Kamera

Porträt der US-amerikanischen Sängerin Whitney Houston (1963-2012), deren Tod bis heute Fragen aufwirft. Auf der Grundlage bislang unveröffentlichter Konzertausschnitte von ihrer Europa-Tournee 1999 und Interviews mit Weggefährten, Mitarbeitern und Beobachtern aus dem weiteren Umfeld will der aufschlussreiche Dokumentarfilm den Mensch hinter der Kunstfigur sichtbar machen. Die Musikerin, die immer wieder mit ihrem „weißen“ Image und den problematischen Beziehungen zu ihrer Familie zu kämpfen hatte, sei demnach an Fremdbestimmung, Rassismus und Homophobie zerbrochen. - Ab 14. (Filmdienst)

 

YOU’LL NEVER WALK ALONE / Kamera

Dokumentarfilm über die melancholische Ballade „You’ll Never Walk Alone“ aus dem Broadway-Musical „Carousel“ von Rodgers und Hammerstein (1945), die zur berühmtesten Fußball-Hymne der Welt wurde. Der Schauspieler Joachim Król führt als „Fremdenführer“ durch die ereignisreiche Geschichte des Liedes, das erstmals in den 1960er-Jahren als schnulzige Pop-Version beim FC Liverpool ins Fußballstadion einzog. Eine reizvolle, chronologisch erzählte Mischung aus kulturgeschichtlichem Essayfilm und Doku-Feature aus der Fußballwelt, angereichert durch beredte Zeitzeugen. (Filmdienst)

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