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Newsletter zum Filmkunst-Programm vom 7.11.2019 bis 13.11.2019

 

Liebes Lichtwerk- und Kamera-Publikum!

Auch in unserer illustren Blümchenkaffeerunde gibt es niemand, der jünger wird. Ob wir nun mit albernen Geräten herumhampeln oder uns joggend einen Ermüdungsbruch zufügen: der Vorrat an verbrauchbarer Substanz ist in dieser Welt und dementsprechend auch in unserem Körper endlich. Der Eintritt ins Rentnerdasein ist das unmissverständliche Signal für das letzte Kapitel. Während die einen mit einem „Na, endlich!“ aufseufzend in der Stressfreiheit des Sofas versinken, geben sich andere da die Peitsche und starten zum letzten Aufgalopp durch. Ob das Leben nach dem Lust- oder Leistungsprinzip funktioniert, gilt es vor der finalen Klappe noch rasch zu klären. Und da macht sich mancher tatsächlich zum Affen: Bei HAPPY ENDING werden wir Zeuge, wie die Rente eine langjährige, vermeintlich glückliche Ehe wie ein Brandbeschleuniger zu einem Häufchen Asche werden lässt. HAPPY ENDING stellt Fragen wie: Kann man nach 50 Jahren Ehe von vorn beginnen? Kann man nach einem gemeinsamen Leben ohne einander leben?

 

Mit pensionierten Grüßen

verbleiben die Filmtrainer aus Filmhaus, Lichtwerk und Kamera

 

Alle Filme und Termine im Lichtwerk

Alle Filme und Termine in der Kamera

 

Das sind unsere Neustarts in KAMERA und LICHTWERK in dieser Kinowoche:

 

2040 – WIR RETTEN DIE WELT / Kamera

Der Dokumentarfilmer Damon Gameau versucht Weltuntergangsphantasien in Zeiten des Klimawandels eine hoffnungsvolle Perspektive entgegenzusetzen: Indem er diverse bereits existierende Projekte zur Nachhaltigkeit vorstellt, entwickelt er die optimistische Vorstellung einer Welt im Jahr 2040, in der die Ideen flächendeckend umgesetzt worden sind. Mit einfallsreichen filmischen Mitteln findet die engagierte Dokumentation Wege, auch komplexe Sachverhalte spielerisch-unterhaltsam zu vermitteln. (Filmdienst)

 

ES HÄTTE SCHLIMMER KOMMEN KÖNNEN – MARIO ADORF / Kamera

Seit sechs Jahrzehnten steht Mario Adorf auf der Bühne oder vor der Kamera und hat es vom körperbetonten Schurkendarsteller bis zum seriösen Charakterdarsteller gebracht, der in schönster brechtscher Tradition immer auch ein wenig Abstand zu seinen Figuren hält. Das dokumentarische Porträt reist mit dem inzwischen 88-jährigen Schauspieler durch die Stationen seines Lebens und seiner Karriere, wobei die Erinnerungen und Anekdoten des charmanten Erzählers virtuos mit vielen Ausschnitten aus seinen Filmen verbunden werden. Ein persönliches Porträt, bei dem das Private dennoch eher zweitrangig ist, weil die (Film-)Arbeit im Zentrum steht. - Ab 14. (Filmdienst)

 

HAPPY ENDING / Lichtwerk

Helle hat ewig auf die Pensionierung ihres Workaholic-Ehemanns Peter gewartet und freut sich schon, ihren gemeinsamen Lebensabend zu genießen. Sie möchte reisen und mit ihm die Welt entdecken, aber als Peter von seinem letzten Arbeitstag nach Hause kommt, nimmt beider Leben eine Wendung. Er überrascht sie mit der Ankündigung, eine zweite Karriere als Weinimporteur starten zu wollen. „Eine originelle Geschichte, motivierte Schauspieler und eine inspirierte Regie, alles gut gewürzt mit Humor – die putzmuntere dänische Seniorenkomödie um eine Trennung nach fast 50 Ehejahren ist ein gutes Beispiel für einen Film, der neben Spaß und Unterhaltung auch eine angemessene Portion Tiefgang bietet.“ (programmkino.de)

 

LARA / Lichtwerk

Eine frühpensionierte Beamtin erwacht am Morgen ihres 60. Geburtstages und lässt sich in einer Mischung aus Schwermut und sarkastischem Humor durch den Tag treiben. Sie hebt all ihr Geld ab, kauft ein Galakleid und die Restkarten eines Konzertes, bei dem ihr Sohn als Pianist am Abend eine eigene Komposition vorstellen will. Nicht alle Geheimnisse der kühlen Protagonistin und ihres zwischen Tristesse und Lebensmüdigkeit schwankenden Daseins werden dabei gelüftet. Der außergewöhnliche Film über Kunst, Familie und Einsamkeit handelt als kluge Selbstkritik des Bildungsbürgertums von Disziplin, Gewalt und Selbstverletzung, in der Liebe stets auch mit Verachtung einhergeht. - Sehenswert ab 16. (Filmdienst)

 

MARIANNE & LEONARD – WORDS OF LOVE / Kamera

Dokumentarfilm über den kanadischen Musiker, Schriftsteller und Künstler Leonard Cohen (1934-2016) und seine Liebhaberin und Muse Marianne Ihlen (1935-2016), die bis zu ihrem Tod eine Liebesaffäre führten. Große Teile der Beziehung werden mit Foto- und Videoaufnahmen von der gemeinsamen Zeit Anfang der 1960er-Jahre auf der griechischen Insel Hydra erzählt. Nachdem diese zu Ende gegangen ist, widmet sich der streckenweise durchaus kurzweilige Film sukzessive der Musikkarriere Cohens, verliert dabei aber seine Protagonistin weitgehend aus den Augen und lässt ihren Status als Muse unhinterfragt. - Ab 14. (Filmdienst)

 

DAS WUNDER VON MARSEILLE / Kamera

Drama um einen jungen pakistanischen Flüchtling, der mit seinem Vater in Paris strandet und im Schachspiel eine Chance erkennt, nicht aus dem Land ausgewiesen zu werden. (Filmdienst)

 

Einmaltermine:

 

DER DISTELFINK (Kamera)

DOWNTOWN ABBEY / Lichtwerk

GELOBT SEI GOTT (Kamera)

DER GLANZ DER UNSICHTBAREN / Kamera

NUREJEW - THE WHITE CROW (Lichtwerk)

 

Weiter im Programm:

 

DEUTSCHSTUNDE / Lichtwerk

Nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert sich ein in eine Besserungsanstalt eingesperrter junger Mann an den Konflikt, der ihn selbst an den Rand des Wahnsinns gebracht hat: Sein Vater, ein Dorfpolizist, verfolgt und verdächtigt einen Maler, seinen ehemaligen Freund, setzt bedingungslos die Vorgaben der NS-Politik durch, wird so zum brutalen Mittäter und ändert seine Haltung auch nach dem Untergang des Regimes nicht. Eine von ausgezeichneten Darstellern getragene Verfilmung des 1968 veröffentlichten Romans von Siegfried Lenz. (Filmdienst)

 

ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK / Lichtwerk

„Es muss nicht immer Abba sein: Auch die Lieder von Udo Jürgens taugen zum lebensbejahenden Musical, wie das Bühnenstück und nun die Verfilmung durch Philipp Stölzl zeigen. Am Anfang ist es schon ein bisschen gewöhnungsbedürftig: All diese fröhlichen Menschen und bunten Räume. Diese Schlagerseligkeit und Traumschiffgeschäftigkeit. Doch irgendwann platzt der Knoten des intellektuellen Ressentiments, und es reißt einen einfach mit, im Schwung der Choreographien und im Überschwang der Gefühle, weil hier so schamlos ehrlich und voller Lust auf die Kacke gehauen wird, aus echter Liebe zum Hollywood-Musical einerseits, aber auch mit Respekt für die Schlagerkunst von Udo Jürgens.“ (Anke Sterneborg in epd film)

 

JOKER/ Lichtwerk (OmU)

Ein Straßenkünstler, der in Gotham City immer wieder gedemütigt wird, tötet im Clownskostüm drei reiche Schnösel, die ihn in der U-Bahn zusammengeschlagen haben. Als seine Maske daraufhin zur Ikone einer Revolte der sozial Abgehängten wird, durchlebt er eine beängstigende Transformation. Der durch Bildgestaltung und Soundtrack atmosphärisch ungemein packende Psychothriller interpretiert die DC-Figur des Jokers, die als Gegenspieler von Batman zu den berühmtesten Superschurken des Genres zählt, als gebrochenen Antihelden, dessen Entwicklung ganz ohne fantastische Elemente mit größter Intensität fühlbar gemacht wird. Obwohl die Großstadtkulisse vage ans New York der 1970er-Jahre erinnert, zielt das Bild einer zynischen Welt auf die unmittelbare Gegenwart. - Ab 16. (Filmdienst)

Bei uns im Original mit Untertiteln!

 

LIEBER ANTOINE ALS GAR KEINEN ÄRGER / Kamera

Die Witwe eines im Dienst getöteten Polizisten erfährt durch Zufall, dass ihr Gatte korrupt war und sogar einen anderen an seiner Stelle ins Gefängnis gehen ließ. Als dieser Mann freikommt, will sie das Unrecht wieder gutmachen, doch erweist sich der Entlassene als unberechenbarer Psychopath, der sich an der Gesellschaft schadlos halten will. Eine mit hohem Tempo und in knalligen Farben inszenierte Komödie, die ihre Figuren bewusst von einer absurden Situation in die nächste schickt. Einige bemüht schräge Einfälle und recht ruppiger Humor verhindern unbeschwerte Heiterkeit, dafür aber gibt sich ein hervorragendes Darstellerquartett wirkungsvoll dem Irrwitz hin. - Ab 16.

 

PARASITE / Kamera

Der Sohn einer armen Familie ergaunert sich den Job eines Privatlehrers bei einer neureichen Familie und bringt nach und nach seine Angehörigen in dem lichten Haus über der Stadt Seoul unter. Allerdings entpuppt sich der Gegensatz von Arm und Reich, Oben und Unten, Wirt und Parasit im Laufe der Handlung als mehrdeutig, bis ein sintflutartiger Wolkenschauer die Statik der Verhältnisse gänzlich zum Einsturz bringt. Die stylische Gesellschaftsgroteske schraubt sich in immer absurdere Höhen, handelt im Kern aber von einer Gesellschaft, in der Gier und Maßlosigkeit das Verhalten bestimmen. Ein souverän inszenierter Genre-Hybrid aus Drama, Farce und Parabel, der über die koreanischen Verhältnisse hinaus auf eine fundamentale Kritik des westlichen Lebens-, Arbeits- und Konsummodells zielt. - Sehenswert ab 16. (Filmdienst)

 

DAS PERFEKTE GEHEIMNIS / Lichtwerk

Drei Frauen und vier Männer lassen sich bei einem Abendessen darauf ein, dass alle Gespräche und Mitteilungen auf ihren Smartphones in der nächsten Stunde mitgehört oder vorgelesen werden. Das führt zu ungewollten Offenbarungen. (Filmdienst)

 

PORTRAIT EINER JUNGEN FRAU IN FLAMMEN / Kamera

Im 18. Jahrhundert wird eine Malerin beauftragt, auf einer bretonischen Insel das Porträt einer jungen Frau für deren zukünftigen Ehemann anzufertigen. Nach einer zögerlichen Anfangsphase kommen sich die beiden Frauen näher und beginnen in der Abgeschiedenheit des Anwesens eine Liebesbeziehung, der mit der absehbaren Fertigstellung des Porträts ein baldiges Ende bevorsteht. Der konzentriert und äußerst präzise inszenierte Liebesfilm reflektiert im historischen Rahmen gesellschaftliche Zwänge über diverse Perspektivwechsel, die über kleine meisterhafte Verschiebungen eine dezidiert weibliche Erfahrung abbilden. Die vielfältigen inneren Dramen der Figuren finden im nuancierten Spiel der Darstellerinnen eine bravouröse Umsetzung. - Sehenswert ab 14. (Filmdienst)

 

SYSTEMSPRENGER / Kamera

Ein neunjähriges Mädchen, das schon mehrere psychiatrische Aufenthalte hinter sich hat, verweigert sich so radikal allen Verhaltensnormen, dass es für seine Betreuer schwer wird, überhaupt noch Einrichtungen oder Pflegeeltern zu finden. Die Helfer ahnen, dass hinter den Gewaltausbrüchen frühkindliche Traumata stecken, sind aber überfordert und nehmen die Aggression des Kindes persönlich. Der sorgfältig recherchierte und in den Hauptrollen überragend gespielte Film will weder anklagen noch urteilen, sondern wirbt mit großer Kraft um Verständnis für ein Kind, das mit extremen Ausbrüchen nach Halt und Geborgenheit sucht. Statt auf ein Sozialdrama setzt die Inszenierung auf eine starke affektive Anteilnahme der Zuschauer, die auch psychisch in das chaotische Erleben der Protagonistin involviert werden. - Sehenswert ab 14. (Filmdienst)

 

ZWINGLI / Kamera

Im Jahr 1519 wird der schweizerische Pfarrer Huldrych Zwingli Leutpriester im Großmünster in Zürich. Unterstützt vom Rat der Stadt verfolgen Zwingli und seine Vertrauten das Ziel, die Ideen der Reformation durchzusetzen, stoßen aber auf Widerstand der etablierten Kirchenoberen, der bis zum Religionskrieg führt. Aufwändiges Historiendrama über die Geburtsstunde der Reformierten Kirche, das vor allem auf lebhafte Dialogstreite setzt, um die Meilensteine der Schweizer Reformation bis zu Zwinglis Tod 1531 zu vermitteln. Die Interpretation des Reformators schürft zwar nicht allzu tief, spart aber Widersprüche in seiner Person nicht aus und gewinnt Profil durch die sorgfältige Darstellung und die fast gleichberechtigte Perspektive seiner Anhängerin und (ab 1524) Frau Anna. - Ab 14. (Filmdienst)

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